Welche Kriterien sind bei der Auswahl eines Ski-Rückenprotektors zu beachten? Das erfahren Sie in diesem Dainese-Leitfaden zur Auswahl eines passenden Protektors.
Der Rückenprotektor wurde Ende der 1970er Jahre zum Schutz der Rennfahrer bei der Motorrad-WM entwickelt und etablierte sich innerhalb weniger Jahre als unverzichtbare Schutzausrüstung für zahlreiche dynamische Sportarten. Mittlerweile gilt er als genauso wichtig wie der Helm. Nach seinem Debüt in der Welt des Motorrad-Rennsports wurde der Rückenprotektor zu einer unersetzlichen Sicherheitsvorrichtung beim Mountainbiking und Skifahren.
Im Laufe der Jahre wurde der Ski-Rückenprotektor weiterentwickelt und immer mehr dem jeweiligen Einsatzzweck angepasst, so dass die Unterschiede zum ursprünglichen Produkt für Motorradfahrer immer größer wurden. Heute stehen verschiedene Technologien für den Ski-Rückenprotektor zur Verfügung, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, sowohl was seine Schutzfähigkeit als auch was seine Passform und Ergonomie betrifft.
Die europäische Norm, welche die Zertifizierung des Schutzniveaus von Rückenprotektoren oder anderen Protektoren regelt, ist die EN1621. Der Schutz des Rückens fällt unter Teil 2 dieser Norm: EN1621/2 (Achtung, die 2 steht nicht für die Schutzstufe 2, sondern zeigt lediglich an, dass es sich um einen Rückenprotektor handelt und nicht z. B. um einen Knieschützer, der mit der Nummer 1 angegeben wird). Wenn Sie also den Kauf eines Ski-Rückenprotektors in Betracht ziehen, sollten Sie als erstes überprüfen, ob das Modell, für das Sie sich interessieren, nach dieser Norm zertifiziert ist (übrigens handelt es sich hierbei um dieselbe Norm, die auch die Motorrad-Rückenprotektoren regelt.
Der nächste Schritt besteht darin, herauszufinden, ob es sich um einen Protektor der Stufe 1 oder der Stufe 2 handelt, wobei Stufe 2 die höhere Schutzstufe ist. Die Zertifizierungsstufe hängt von der Kraft ab, die bei einem Aufprall auf den Rücken übertragen wird. Die Zulassungstests umfassen eine Reihe von Aufpralltests mit einer Aufprallenergie von 50 J: Um eine Zertifizierung der Stufe 1 zu erhalten, darf ein Protektor eine durchschnittliche Kraft von höchstens 18 kN auf den Körper übertragen (Durchschnitt aus den in den verschiedenen Tests gemessenen Werten). Dabei darf kein Einzelwert 24 kN überschreiten. Ein Rückenprotektor der Stufe 2 darf hingegen eine durchschnittliche Kraft von höchstens 9 kN übertragen, und kein Einzelwert darf 12 kN überschreiten.
Dainese bietet für beide Schutzstufen unterschiedliche Rückenprotektoren an:
Der Ski-Rückenprotektor der Stufe 2 von Dainese ist der Flexagon, ein Protektor, der aus übereinanderliegenden Schichten aus Crash Absorb® Memory Retention Foam besteht, einem Schaumstoff mit sehr hoher Stoßdämpfung. Das Übereinanderliegen der beiden Schichten aus Crash Absorb® sorgt für zusätzliche Sicherheit: Durch ihre Gleitfähigkeit kann die Aufprallkraft noch besser zerstreut werden. Die schützenden Schichten des Flexagon bestehen aus nebeneinander liegenden sechseckigen Formen, die sich in allen Bewegungsachsen biegen und verschieben lassen. Dadurch wird maximale Bewegungsfreiheit erreicht. Das Profil des Flexagon-Rückenprotektors ist zudem auf einen großen Abdeckungsbereich ausgelegt.
Auxagon ist der Ski-Rückenprotektor der Stufe 1 von Dainese; er ist flexibler, leichter und atmungsaktiver. Sein Design ist den in der Natur vorkommenden auxetischen Formen nachempfunden, die auf einzigartige Weise auf Einwirkungen von außen reagieren können. Wird ein auxetischer Protektor in eine Richtung beansprucht, erfolgt dieselbe Reaktion auch in alle anderen Richtungen. Wird das Material also an einem bestimmten Punkt in eine bestimmte Richtung zusammengedrückt, erfolgt eine Kompression in alle Richtungen, wodurch die Struktur im Bereich des Aufpralls versteift und verstärkt wird. Wird das Material hingegen in eine Richtung gedehnt, erfolgt eine Dehnung in alle Richtungen. Auf diese Weise erreichen nach auxetischen Geometrien konstruierte Protektoren ein ausgezeichnetes Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Flexibilität, da sie in der Lage sind, ihre Struktur an die jeweiligen Einwirkungen von außen anzupassen.
Jedes der beiden Rückenprotektor-Modelle ist in zwei Versionen erhältlich, um unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Der Rückenprotektor mit Trägern ist die klassischste und am häufigsten verwendete Variante. Er lässt sich am besten an verschiedene Körpergrößen anpassen, da dazu nur die Länge der Träger verstellt werden muss. Über einen anpassbaren Lendengurt in der Taille wird der Protektor eng am Körper gehalten. Das Modell Auxagon ist zudem in zwei verschiedenen Längen erhältlich (G1 = kürzer; G2 = länger), so dass Sie die perfekte Länge für Ihre Körpergröße finden können.
Bei der Version Waistcoat ist der Rückenprotektor in eine unauffällige und atmungsaktive Weste integriert. Natürlich ist diese in verschiedenen Größen erhältlich, sowohl für Herren als auch für Damen. Auch bei diesen Modellen gibt es einen verstellbaren Lendengurt mit Klettverschluss, der eng, aber nicht zu eng anliegt: So bleibt der Rückenprotektor an seinem Platz, stört aber nicht oder schränkt die Beweglichkeit des Oberkörpers ein.
Auxagon ist auch als Weste erhältlich: Auch hier ist der Protektor in eine Weste integriert, die jedoch einfacher und ohne Lendengurt gestaltet ist. Flexagon ist ebenfalls als Weste erhältlich; zusätzlich ist hier aber eine leichte Isolationsschicht aus Polartec-Material vorhanden.
Unabhängig davon, ob man nun Stoßdämpfung oder Flexibilität den Vorzug gibt, ob man sich für ein Modell mit Trägern oder eine Weste entscheidet: Auch beim Skifahren bieten Rückenprotektoren den nötigen Schutz, um sich voll und ganz entfalten und an die eigenen Grenzen gehen zu können – unabhängig vom jeweiligen Leistungsniveau.