Touren, Fahrten in die Berge, Kurztrips. Motorradfahren gehört zu den Freuden, die man nicht mehr missen möchte, wenn man sie einmal ausprobiert hat. Um dieser Leidenschaft unbeschwert frönen zu können, müssen jedoch gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, insbesondere in Bezug auf Ausrüstung und Schutz. Es ist wohl allen klar, dass Motorradfahrer im Vergleich zu Auto- und LKW-Fahrern die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind. Daher liegt es in der Verantwortung des Fahrers (und Beifahrers), sich entsprechend vorzubereiten. Oberste Priorität hat natürlich der Helm, aber der zweitwichtigste Teil der Ausrüstung ist der Rückenprotektor, der das Risiko von Verletzungen an der Wirbelsäule drastisch reduziert.
Bereits in den 1970er Jahren waren die Motorräder rasant unterwegs. Die Fahrer von damals waren Helden, die die Gefahr nicht scheuten. Sie rasten geradezu durch die Straßen, vorbei an Mauern, Bürgersteigen und Laternenmasten. Aber nicht alle. Nicht alle fuhren so, als gäbe es kein Morgen. Es war auch die Zeit, als Sicherheit im Rennsport ein großes Thema wurde.
Vor allem zwei findige Köpfe sorgten dafür, dass dieser Sport den ersten großen Schritt in Richtung Moderne vollzog. Lino Dainese und Barry Sheene entwickelten den ersten Motorrad-Rückenprotektor der Geschichte. Bazza regte Dainese dazu an, eine Lösung zu entwickeln, die nicht nur für die Champions der Motorrad-WM von grundlegender Bedeutung werden sollte.
Ein entscheidender Faktor bei der Wahl des besten Rückenprotektors ist die Zulassung, also die Garantie, dass eine externe, zertifizierte Stelle spezifische Tests am Produkt durchgeführt hat. Diese Tests beziehen sich hauptsächlich auf den abgedeckten Bereich und die sogenannte „Restkraft“ – die Fähigkeit eines Protektors, die Kraft eines Aufpralls zu zerstreuen (die absorbierte Kraft, die nicht auf den Körper übertragen wird). Aufgrund dieses letzten Parameters gibt es 2 Stufen; die Referenznorm heißt EN 1621/2. Für weitere Informationen haben wir einen speziellen Leitfaden für die Zertifizierung von Motorradprotektoren verfasst.
Außerdem gibt es eine Unterscheidung zwischen Mittelrücken- und Vollrückenschutz. Dabei wird zwischen Produkten, die nur die Wirbelsäule abdecken und solchen unterschieden, die im oberen Bereich breiter werden und eine größere Fläche des Rückens schützen.
Zu erwähnen ist auch, dass starre und weiche Protektoren mit derselben Zertifizierungsstufe gleichwertige Stoßdämpfungseigenschaften haben. Deshalb wäre es falsch, zu behaupten, dass ein starrer Protektor mehr Kraft absorbieren kann als ein weicher. Richtig ist allerdings, dass unterschiedliche Materialien und Strukturen auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Motorradfahrertypen abgestimmt sind.
Ein weiterer Unterteilungsparameter ist das Befestigungssystem. Dieses besteht entweder aus einem Einsatz, der sich in die Jacke einfügen lässt (unsere Jacken haben dafür alle eine spezielle Tasche), oder aus Trägern, und wird somit unter der Jacke getragen und am Körper befestigt, wobei er dank eines elastischen Lendengurtes stabil sitzt.
Um Ihnen bei der Entscheidung für das richtige System zu helfen, wollen wir kurz hervorheben, dass der Taschen-Rückenprotektor etwas kürzer ist als die anderen, und somit sehr praktisch und platzsparend; wenn Sie sich hingegen eher für einen Rückenprotektor mit Trägern entscheiden, sollten Sie bedenken, dass ein solches System große Stabilität und Flexibilität bietet.
Unsere Rückenprotektoren gibt es alle in beiden Versionen, mit oder ohne Träger (wenn sie sich für einen Einsatz entscheiden, finden Sie in der Nomenklatur den Buchstaben G, flankiert von der Zahl 1 oder 2 oder 3, je nach Größe).
Die Fähigkeit, die Energie eines Aufpralls zu zerstreuen, ist die wichtigste Eigenschaft eines Protektors. Je mehr er in der Lage ist, die Kraft des Aufpralls zu absorbieren und zu zerstreuen, desto geringer ist die auf den Motorradfahrer übertragene Kraft und damit der spürbare Aufprall. Das Sicherheitsniveau eines Protektors steigt mit seiner Kraftverteilungsvermögen.
Ein leichter Protektor kann bequem auch über längere Zeit getragen werden, ohne den Fahrer zu ermüden oder bei seinen Bewegungen im Sattel zu behindern. Auch in diesem Fall handelt es sich um einen sehr wichtigen Sicherheitsfaktor: Ein Motorradfahrer, der nicht so schnell ermüdet und sich frei bewegen kann, reagiert schneller und sicherer auf eine Gefahr, die ihm auf der Strecke begegnet.
Passform und Integration in die Jacke oder den Anzug sind wesentliche Voraussetzungen für eine möglichst große Bewegungsfreiheit. Es ist wichtig, dass der Rückenprotektor sich optimal an Ihre Kleidung anpasst, damit Sie sich auf dem Motorrad möglichst natürlich und ungehindert bewegen können.
Es gibt verschiedene Größen und Typen von Rückenprotektoren mit unterschiedlichem Abdeckungsbereich am Körper. Grundsätzlich gilt: Je größer die abgedeckte Fläche, umso größer der Schutz. Man sollte aber bedenken, dass es darauf ankommt, das richtige Gleichgewicht zwischen Abdeckung und Bewegungsfreiheit zu finden, um insgesamt für die größte Sicherheit zu sorgen.
Wie heißt es so schön: Jeder, wie er mag. Das Thema Schutz bildet hier keine Ausnahme. Leichtigkeit, Atmungsaktivität, Abdeckung und Stoßdämpfung lauten die Schlagworte. Es gibt keine Ausreden: Die immer fortschrittlicheren Technologien werden allen Anforderungen gerecht. Sie sind in der Lage, einen Erfahrungsschatz, der in fast fünfzig Jahren im Dienste des Menschen unter extremen Bedingungen entwickelt wurde, in einen Protektor von wenigen Gramm einfließen zu lassen. Der Rückenprotektor ist kein Accessoire, sondern eine unverzichtbare Ausrüstung. Jeder wählt den, der am besten zu ihm (oder ihr) passt.
Pro-Armor 2.0 ist der einzige Motorrad-Rückenprotektor von Dainese, der nicht aus starren Platten besteht. Dieser Protektor ist weich und besteht aus Carbo-Elastomer. Seine Formen sind von Fraktalen inspiriert, der Sprache, die die Natur benutzt, um komplexe Strukturen zu schaffen. Diese Struktur zeichnet sich durch ein geringes Gewicht, Flexibilität und eine hohe Stoßfestigkeit aus. Die vier Spannglieder, mit denen die Platten verbunden sind, ermöglichen eine sehr hohe Torsionsfähigkeit, sowie Quer- und Längsausdehnung. Durch die spezielle Zusammensetzung des Protektors wird ein Teil der Kraft des Aufpralls in Form von Wärme abgeleitet. Dank der von den Fraktalen inspirierten Struktur sind 43 % seiner Oberfläche perforiert, sodass ein einzigartiger Luft- und Wärmeaustausch gewährleistet ist.
Wave ist der Rückenprotektor, der in die Lederanzüge eingesetzt werden kann, die auch von den MotoGP™-Fahrern getragen werden. Seine Außenschale besteht aus starren, gewellten Platten, die an den Panzer eines Gürteltiers erinnern - eine perfekte Lösung, um die Kraft von Stößen über einen größeren Bereich zu verteilen. Verfügt er über einen Aluminiumkern mit Wabenstruktur, der mit einer sehr leichten Struktur großen Schutz vor Stößen bietet. Die reduzierte Stärke ist ein weiterer Pluspunkt, der es erlaubt, den Protektor optimal in die Anzüge zu integrieren.
Pro-Shape ist der leichteste und schlankeste Rückenprotektor im Dainese-Sortiment. Er ist nur in der Taschenversion Typ G erhältlich; er ist elastisch und flexibel, um dem Körper in seinen Bewegungen genau zu folgen. Dabei ist er innen in der Jacke kaum zu spüren – auch wenn Sie vom Motorrad absteigen und Ihrem Alltag nachgehen. Er ist optimal belüftet: 30 % seiner Oberfläche sind offen, um einen optimalen Luft- und Wärmeaustausch auch bei sehr heißem Wetter zu gewährleisten.
Nun sollten Sie sich im Klaren darüber sein, welches Modell Ihren Bedürfnissen am besten entgegenkommt. Wie findet man aber die richtige Größe? Vielleicht hilft Ihnen die folgende Tabelle weiter: Anhand der beiden Parameter Körpergröße und Taillenumfang finden Sie die richtige Größenkombination (bei den G-Varianten handelt es sich um die Einsatzgrößen, d. h. Sie finden nicht den Parameter Taillenumfang, sondern nur die Jacken, in die sie eingesteckt werden können). Wenn Sie z. B. groß und schlank sind, benötigen Sie unter Umständen einen langen Rückenprotektor mit Größe S an der Taille.
Beachten Sie jedoch, dass diese Tabelle keine Garantie für eine perfekte Passform ist; wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, empfehlen wir Ihnen, einen autorisierten Händler aufzusuchen. Wollen Sie keine Hilfe in Anspruch nehmen, sollten Sie folgendermaßen vorgehen: Probieren Sie den Rückenprotektor aus, während Sie die Jacke tragen, die Sie normalerweise benutzen, denn nur so können Sie feststellen, ob er der richtige ist. Denken Sie außerdem daran, dass er Sie vom Kreuzbein bis zur Halswirbelsäule schützen muss.