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    Ersatzteile, Werkzeuge und Zubehör, die unerlässlich sind, um auf den abgelegensten Straßen der Welt für alle Eventualitäten gewappnet zu sein

    Von Jef Le Saltimbanque | 02 Mai 2022 | 1 min
    Jef

    Jef Le Saltimbanque

    Der autor

    Mein Name ist Jean-Jacques, aber auf Reisen nenne ich mich immer Jef, in Anlehnung an den Schriftsteller und Journalisten Joseph Kessel, dessen Bücher meine Fantasie während der Pubertät beflügelten. Und weil Nomadentum für mich eine echte Lebensweise ist, habe ich beschlossen, dass ich Jef Le Saltimbanque sein werde. Ich bin auf Reisen aufgewachsen, weil mein Vater ein Expat war, teilweise in der Türkei und teilweise in Portugal. Im Laufe meines Lebens habe ich nacheinander verschiedene Leidenschaften ausgelebt: Skifahren, Tauchen, Tieftauchen, Heißluftballons und vor allem Reiten. 2003/2004 machte ich meine erste 16-monatige Reise auf dem Motorrad, bei der ich Afrika bereiste. Ich schrieb ein erstes Buch über dieses Abenteuer (Le bandana bleu: Contes d'une promesse, unter dem Pseudonym Jean-Jacques Aneyota). 2018 kehrte ich für 16 Monate nach Asien zurück und jetzt bereite ich eine Weltreise ohne zeitliche Begrenzung vor. Mein Vorbild ist Hubert, der die letzten 14 Jahre seines Lebens auf Reisen verbracht hat. Oh ja... und ich werde demnächst 60.

    In diesem Artikel werde ich nicht speziell über meine Motorräder sprechen, sondern darüber, was man meiner Meinung nach wissen, überprüfen und ändern sollte, bevor man auf Weltreise geht oder eine besonders lange und anspruchsvolle Reise unternimmt. Natürlich hängt alles vom Modell des Motorrads ab: Ich werde ein paar Beispiele für sehr spezifische Änderungen geben, die ich an meiner BMW G650 Xchallenge vorgenommen habe, mit der ich mich in meine nächsten Abenteuern stürzen werde.  

    Generell empfehle ich, zunächst eine komplette mechanische Überholung durchzuführen und alle Verschleißteile, einschließlich der Kupplungsscheiben, auszutauschen. Besondere Aufmerksamkeit muss man den Radlagern, der Schwinge und der Lenkung widmen, die bei der Abfahrt unbedingt neu sein müssen. Erledigen Sie diese Arbeiten nach Möglichkeit selbst. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, die Mechanik des Motorrads besser kennenzulernen und die unverzichtbaren Werkzeuge auszuwählen, die Sie auf die Reise mitnehmen. Man muss kein Mechaniker sein, um die Reise zu unternehmen. Ich selbst war ein absoluter Anfänger, als ich zum ersten Mal auf Reisen ging. Aber es liegt auf der Hand, dass es nützlich ist, wenn man wenigstens weiß, wie man die routinemäßige Wartung des eigenen Motorrads durchführt.   

     

    Grundlegende Änderungen, um für alles gewappnet zu sein: Was man tun sollte und was nicht 

    Haben Sie den Service gemacht? Das ist aber noch nicht alles. Hier eine Liste von Anpassungen oder Änderungen, die ich empfehle:  

    • Erhöhen Sie die Tankkapazität, um eine Reichweite von mindestens 500 km zu erhalten. Ich selbst habe mit beiden Motorrädern (BMW R100 GS und G650 Xchallenge) eine Reichweite von 700 km. Die ist nicht immer notwendig, aber in manchen Situationen war ich über diese Option froh. Damit können Sie auch einem anderen Motorradfahrer helfen, dem der Sprit ausgeht.  
    • Fügen Sie Kraftstofffilter hinzu, um Probleme durch verunreinigtes Benzin zu vermeiden.   
    • Falls notwendig, lassen Sie den Sattel erneuern, damit er so bequem wie möglich ist. Sie werden monatelang jeden Tag viele Stunden darauf sitzen. Das ist also ein ganz grundlegender Aspekt.  

    • Schützen Sie die elektrische Verkabelung mit einer wasserabweisenden Ummantelung aus Silikon (Spray, das auf die Verkabelung gesprüht wird). Dieser Punkt ist wichtig, wenn Sie vorhaben, in tropische oder äquatoriale Feuchtgebiete zu reisen.  

    • Überprüfen Sie das Luftfiltersystem und ersetzen Sie es gegebenenfalls durch ein effizienteres System. In Afrika habe ich am Ende jedes Reisetags meinen Luftfilter überprüft. In Pakistan habe ich mich nicht an diese Vorsichtsmaßnahme gehalten und deshalb musste ich die Kolbenringe ersetzen, sobald ich in Nepal war.  

     

    • Bringen Sie bei Bedarf einen Schutz am Kurbelgehäuse an. Der Schutz, den ich auf der Xchallenge angebracht habe, wird mit einer kleinen Werkzeugkiste geliefert.  

    • Wenn nicht bereits vorhanden, montieren Sie Handschützer. In Subsahara-Afrika habe ich gesehen, wie Akaziendornen sie von einer Seite zur anderen durchbohrten. Ich will mir nicht vorstellen, was mit den Händen des Fahrers ohne den Schutz passiert wäre.   

    • Schweißen oder befestigen Sie eine größere Platte am Fuß des Seitenständers, um das Motorrad auf weichem Untergrund abstellen zu können.  
    • Der zentrale Ständer ist nicht unbedingt erforderlich, aber in verschiedenen Situationen sehr nützlich, zum Beispiel um einen Reifen zu reparieren, das Motorrad als Tisch zu benutzen, und so weiter.  
    • Nehmen Sie ein zweites Kupplungsseil mit, das „ready to fit“ ist, also vormontiert und damit bereits in Position. Auf diese Weise reicht es, wenn Sie die Enden mit den Hebeln am Motor und am Lenker verbinden. Falls das Originalseil reißt, können Sie es in 10 Minuten auswechseln.   
    • Ersetzen Sie die serienmäßigen Fußrasten durch breitere. Damit können Sie problemlos im Stehen fahren und haben insgesamt mehr Komfort und Kontrolle über das Fahrzeug.  
    • Installieren Sie einen verstärkten Stoßdämpfer, der für die zu transportierende Last ausgelegt ist. Fürs Protokoll: Die verstärkten Stoßdämpfer, die ich in die R100 GS eingebaut habe, hielten nie länger als 40.000 km.   
    • Installieren Sie eine starke Hupe. In vielen Ländern ist Ihre Durchsetzungsfähigkeit auf der Straße direkt proportional zur Leistung dieses Zubehörs.  
    • Installieren Sie einen 5- oder 6-Liter-Wassertank. Auf meinem Hauptmotorrad habe ich einen 10-Liter-Tank. Ich fülle ihn selten vollständig auf, außer wenn ich ein besonders trockenes Gebiet durchqueren oder mehrere Tage fernab von Wasserquellen zelten möchte.  
    • Bringen Sie einen verstärkten Gepäckträger an. Ich werde Ihnen nicht sagen, ob Sie einen weichen oder einen Aluminium-Gepäckträger kaufen sollen. Beide haben Vor- und Nachteile. Ich weiß noch nicht, welchen ich für meine nächste Reise wählen soll, obwohl ich eher zum weichen Modell tendiere.   
    • Befestigen Sie einen Tankrucksack mit Kartenhalter.  
    • Schließen Sie einen Zigarettenanzünder und/oder einen USB-Eingang an, um elektronische Geräte aufladen zu können.  
    • Ziehen Sie die Installation eines GPS in Betracht. Ich selbst benutze zwei: ein traditionelles GPS und mein Smartphone.   

       

    Bei der Vorbereitung rate ich Ihnen dringend von einem Topcase ab. Die Stöße und Erschütterungen bei Offroad-Strecken führen im besten Fall fast systematisch zum Bruch der Trägerplatte und im schlimmsten Fall zum Bruch des hinteren Rahmens.   

    Zur Befestigung der Satteltasche verwende ich seit Jahren einen Ratschengurt. Dieser Gurt hat den Vorteil, dass er unter allen Bedingungen den Belastungen standhält. Vermeiden Sie hingegen Spinnenbefestigungen und andere Spannvorrichtungen.   

    Suchen Sie eine schützende und bequeme Jacke für jedes Terrain und jedes Wetter?

    Was Sie brauchen, ist eine vollständig wasserdichte, thermische und belüftete 4-Jahreszeiten-Jacke. Die D-Explorer 2 Gore-Tex®, die Ikone des Dainese Adventure Touring, könnte die richtige für Sie sein.

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    Das waren einige allgemeine Tipps. Es könnte also notwendig sein, je nach den Spezifikationen des von Ihnen gewählten Motorradmodells Anpassungen vorzunehmen. Zum Beispiel habe ich bei beiden Motorrädern die Kapazität des Motoröls erhöht, um die Kühlung zu verbessern. Bei der Xchallenge habe ich den hinteren Rahmen in Stahl erneuern lassen, damit er die Gepäcklast besser tragen kann. Der Original-Aluminiumrahmen ist zwar leichter, hätte aber vermutlich nicht standgehalten. Außerdem ist die Reparatur von Aluminium in bestimmten Breitengraden schlichtweg unmöglich.   

     

    Räder und Reifen für lange Reisen 

    Die Räder müssen unbedingt Speichenräder sein. Räder aus Metalllegierung werden bei Offroad-Fahrten irreparabel beschädigt. Bei den Reifen sind meiner Meinung nach die Straßenenduros am besten geeignet. Sie haben leichte Stollen und passen sowohl zu Asphalt als auch zu einem unproblematischen Offroad-Untergrund. Ich selbst bin sehr zufrieden mit den Continental TKC 70, die außer im Matsch in jeder Situation recht gut abschneiden. Außerdem haben sie eine relativ lange Lebensdauer und das ist erfreulich. Auf der R100 fahre ich mit schlauchlosen Reifen, habe aber immer einen Satz Schläuche zum Mitnehmen parat. Offroad-Reifen sollten nur verwendet werden, wenn sehr lange Offroad-Gebiete wie im Kongo durchquert werden. Ihr großer Nachteil ist die geringe Kilometerleistung, insbesondere bei langen Strecken auf Asphalt.  

       

    Was sollte man immer dabei haben?  Ersatzteile und Reparaturwerkzeug    

    Hier eine kleine Liste mit Werkzeugen und Ersatzteilen, die Sie mitnehmen sollten. Auch diese Liste hängt stark von der geplanten Reise und der Verfügbarkeit von Ersatzteilen in den von Ihnen bereisten Gebieten ab.   

    Werkzeug:  

    • Ein Werkzeugset, das für Ihr Motorrad erforderlich ist. Was im Set enthalten sein muss, hängt vom Motorrad ab. Zwei Tipps: Versuchen Sie, so gut wie möglich zu optimieren, und sparen Sie nicht an der Qualität der Werkzeuge.  
    • Eine Fußpumpe. In manchen sandigen Passagen, kann es sein, dass Sie aus den Reifen Luft auslassen müssen. Ich ziehe die Fußpumpe den elektrischen Pumpen vor: Erstens, weil sie nicht kaputt geht. Und zweitens wird mit einer Fußpumpe die Batterie nicht unnötig belastet, wenn Sie die Reifen in einer sehr kalten Gegend aufpumpen müssen, wo es mit der Batterie Probleme gibt.  
    • Ein Reparaturset für Reifen und Schläuche   
    • 3 Reifenmontierhebel  
    • Eine Tube Schmierfett. Diese könnte beispielsweise nützlich sein, um den Luftfilter sicher abzudichten. Sand, insbesondere Fech Fech, dringt tendenziell überall ein.  
    • Kabelbinder und Ummantelung für Elektrokabel 
    • Eine Rolle Gewebe-Klebeband (Duck-Tape)  
    • Eventuell Produkt zur Reparatur von Löchern im Kraftstofftank (je nach Tanktyp Flüssigmetall oder Harz)  

     

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    Wichtige Ersatzteile:

    • Ölfilter und passende Dichtungen. Öl mitzunehmen, ist sinnlos: Das findet man überall. 
    • 1 Satz Bremsbeläge für vorne und hinten  
    • 1 Satz Kerzen  
    • 1 Glühbirne für den Frontscheinwerfer   
    • Diverse Sicherungen 
    • Ein Satz Radlager und Schwinge  
    • 1 Satz Dichtungsringe für die Vorderradaufhängung  
    • 1 vormontierter Kupplungszug   
    • 1 Gaszug  
    • 1 Satz Schläuche  
    • Bei Motorrädern mit Kette: ein Kettenschloss  

    Ersatzteile, die bei Bedarf in einige Städte, die Sie besuchen werden, versandt werden, wenn Sie der Meinung sind, dass sie vor Ort nicht zu finden sind.  

    • 1 Übertragungssatz (Kette, Krone, Ritzel) oder Kardangelenk je nach Bedarf. Bei meiner ersten Fahrt brach das Kardangelenk des Motorrads. Ich halte es für eine gute Idee, den Ausbau zu planen und alle 30.000 km eine Kontrolle durchzuführen.   
    • Reifen. In Asien, insbesondere auf der Seidenstraße, ist es mittlerweile recht einfach, Motorradreifen zu finden. In einigen Regionen Afrikas kann das jedoch komplizierter sein. Aus diesem Grund sollten Sie sich auf das Problem einstellen.   

      

    Hinweise zum Versand von Ersatzteilen per Kurier 

    Der Versand von Ersatzteilen per Kurier ist ein ziemlich langwieriger und vor allem teurer Vorgang. Erstens sind da die Versandkosten, die sogar für ein kleines Paket leicht 200 Euro erreichen können. Und zweitens kommen noch die Kosten für die Zollabfertigung hinzu, die in manchen Ländern sehr hoch sind (teilweise über 100 % des deklarierten Wertes). Daher empfehle ich Ihnen dringend, diese Option nur zu verwenden, wenn Sie keine andere Wahl haben. Oft ist es besser, Freunde zu bitten, zu Ihnen in das Land zu kommen, in dem Sie sich befinden.   

    Erforderliche Ausrüstung

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