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    Vorbereitung auf eine Reise zu den höchsten Bergen der Welt

    Von Marco Marini | 07 Dezember 2021 | 1 min
    Motorrad: BMW R 1200 GS
    Kilometer: 1.200 km
    Schwierigkeit: leicht, bei Schneefall kann es sehr schwierig werden
    Dauer: 6 Tage
    Jahreszeit: Dezember-Januar
    Wetter: oft sonnig, kann sich schlagartig ändern
    Temperaturen: -10 °C bis -30 °C
    Erforderliche Ausrüstung: Jacke und Hose mit Thermofutter, Thermounterwäsche, dicke Socken, Winterhandschuhe, Kinnriemen, Wollmütze, Unterziehhandschuhe aus Seide
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    Marco Marini

    Der Autor

    Seit 2001 Testfahrer für die Zeitschrift Motociclismo, habe ich in meinem Leben alles ausprobiert, von MotoGP™ bis Speedway. Das Tolle daran ist, dass ich Zweiräder in all ihren Formen liebe. Als Fotograf und Videofilmer habe ich über mehrere Ausgaben der Rallye Kroatien berichtet und als Fahrer an einigen Rallyes teilgenommen, so auch am Pikes Peak im Jahr 2008, als es neben dem Asphalt noch Schotter gab. Wenn mir meine Arbeit als Fotograf und Journalist etwas Freizeit lässt, schnappe ich mir die Enduro, ob Ein- oder Zweizylinder, und fahre in die Wälder – stets mit dem Wunsch, bald in die Dünen der Sahara zurückkehren zu können, den Ort, den ich am meisten liebe.

    Nur eine rasende Liebe zu Motorrädern und Bergen kann einen zu einer solchen Reise verleiten. Denn der Mount Everest ist nicht einfach nur ein Ziel, er ist DAS Ziel. Wir fliegen Ende Dezember gen Himalaya, um eine einzigartige Reise von Lhasa, der Hauptstadt der chinesischen Region Tibet, zum Everest Base Camp zu unternehmen. Für solch ein Unterfangen muss man zugegebenermaßen schon ein bisschen verrückt sein.  

    Doch warum gerade Ende Dezember? Nicht, weil wir gerne bei widrigen Temperaturen reisen, ganz und gar nicht. Wir haben uns für den Winter entschieden, weil man zu dieser Jahreszeit eine größere Chance hat, den Gipfel zu sehen. In den heißen Monaten zwischen Juni und September ist Monsunzeit. Wolken und Schnee in großer Höhe halten die Gipfelpyramide ständig bedeckt, und es gibt nur wenige klare Tage, an denen man den 8.848 m hohen Gipfel erblicken kann.   

    Die Reise umfasst Tagesetappen von etwa 300/400 km, auch im Gelände, bei Temperaturen von null bis -20 °C. Wir übernachten in Einrichtungen, die seit Monaten geschlossen sind, da wir außerhalb der üblichen Touristen- und Bergsteigersaison im Frühjahr kommen: Dementsprechende kalt sind die Unterkünfte auch.   

     

    Wie wichtig ist die richtige Kleidung? 

    Die richtige Kleidung ist nicht nur ratsam, sie ist unerlässlich. Bei der Bekleidungsauswahl gibt es zwei Stufen: Entweder man zieht sich warm an, um zu überleben und nicht zu erfrieren, oder man geht noch einen Schritt weiter und schnappt sich alles nur irgendwie Verfügbare, um bei solch extremen Bedingungen maximalen thermischem Komfort zu erreichen. So fährt man auch bei -20 °C gut und kann die Straßen und Aussicht genießen, ohne ständig über die Kälte nachzudenken. Denn ja, es ist kalt. Wir sprechen von einem Touringanzug aus Gore-Tex für den Winter, der maximale thermische Isolierung bietet und vor schlechtem Wetter schützt, mit einer Gänsedaunenfüllung gegen die bittere Kälte und technischen Schichten, um auch bei widrigen Bedingungen optimalen Komfort zu erreichen.  

    Wenn man dann dort ist, sicher geschützt im eigenen Mikroklima, entdeckt man, dass Tibet auch im Winter atemberaubend ist, mit seinen Tälern und engen Schluchten, die von jahrtausendealten Flüssen gegraben wurden, den Bergseen, die in verführerischem Blau schimmern, und den Bergen, die so schön und imposant sind, wie wir sie noch nie gesehen haben. Man ist ununterbrochen in der Höhe unterwegs und prüft mehrmals am Tag mit einem Gerät am Zeigefinger den Sauerstoffgehalt im Blut: In Lhasa startet man auf 3.650 m und kommt tagelang nicht unter 4.000 m, mit vielen Pässen über 5.000 m. Wenn man mit dem Motorrad fährt, hat man keine Zeit, sich langsam zu akklimatisieren, daher ist es gut, wenn man seine Werte stets unter Kontrolle hat. 

     

    Emotionen, die nur ein Achttausender gibt 

    Unser Ziel ist das nördliche Basislager am Fuße des Rongbuk-Gletschers. Unsere Motorräder müssen wir zurücklassen: Vor etwa einem Jahr hat die chinesische Regierung erlassen, dass motorisierte Fahrzeuge 25 km vor dem Lager stoppen und die Besucher mit Elektrobussen weiterfahren müssen. Ebenso wird sich um die Beseitigung der vielen Tonnen an Müll gekümmert, der von den Teilnehmern organisierter Gipfelexpeditionen im Lager zurückgelassen wurde: Kurz gesagt, man versucht das Gebiet zu schützen – nicht nur, weil es eine wichtige Quelle für den Tourismus ist, sondern auch ein einzigartiges Naturerbe. Und wir finden das toll: Man steigt vor dem buddhistischen Rongbuk-Kloster aus dem Bus aus und legt den letzten Kilometer zu Fuß zurück. 

    Man hat den Mount Everest vor sich, er ist imposant, aber erweckt nicht den Eindruck eines Achttausenders, da man sich bereits auf 5.350 Höhenmetern befindet. Von hier sind es nochmal circa 3.500 Meter zum Gipfel. Das Atmen fällt schwer, es weht ein starker Wind und es ist kalt, so kalt, dass die Lippen aufreißen. Bei jedem Lächeln. Aber unsere Körper sind gut geschützt, wir kommen gut klar, und so verweilen wir für eine halbe Stunde an diesem Ort – einige, um den Berg zu bewundern, einige zum Nachdenken, einige zum Beten, einige zum Weinen. Befreiendem Weinen.    

     

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    Die Antartica 2-Jacke ist mit einer laminierten Gore-Tex®-Membran mit 20.000 mm Wassersäule ausgestattet, die für unvergleichlichen Wetterschutz sorgt und dank des herausnehmbaren Dauneninnenfutters eine hervorragende Wärmeisolierung bietet.
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    Vorbereitung auf die Reise 

    Nichts kann einen auf das vorbereiten, was einen erwartet, auch nicht diese wenigen Ratschläge. Denn die Kälte, die bittere Kälte, die in den Körper dringt und ihn nicht mehr verlässt, ist hart. Aber wenn man bereit ist, zu leiden, dann ist eine winterliche Tour zum Basislager des Mount Everest das perfekte Extremerlebnis. 

    Was soll man mitnehmen? Als Motorradbekleidung hatte ich den Anzug Antartica und habe wahrscheinlich dank der wirklich fantastischen Thermolayer von Jacke und Hose überlebt. Manchmal musste ich aber eine zusätzliche Daunenschicht unter der Jacke tragen. Was noch? Ein Winterschlafsack, denn nachts ist nicht immer geheizt, und auch wenn man mit tausend Wolldecken schläft – man schläft trotzdem bei Minusgraden. Dann eine Stirnlampe, Unterziehhandschuhe aus Seide (wenn man die Motorradhandschuhe auszieht, denn mit unbedeckten Händen kann man nicht lange bleiben) und ein Paar Latexhandschuhe, die zusätzlich isolieren. Eine Sturmmütze mit integriertem, gepolstertem Nackenschutz sollte ebenfalls nicht fehlen. Wenn man viele Stunden am Tag bei sehr niedrigen Temperaturen unterwegs ist, ist es von Vorteil, wenn man sich je nach Temperatur an- und ausziehen kann, denn die Temperatur sinkt erheblich, wenn die Sonne am Abend untergeht. 

     

    Ein Zwiebellook ist also angebracht, jedoch mit einer besonderen Vorkehrung: Es empfiehlt sich, die Jacke eine Nummer größer zu nehmen, damit die inneren Schichten Platz haben, ohne dabei zu sehr zusammengedrückt zu werden. Gerade die kleinen Luftzwischenräume zwischen den Schichten sorgen für die beste Isolierung. Die gleiche Anzahl an Schichten, kombiniert mit einer eine Nummer kleineren Jacke, fühlt sich viel kälter an. Dasselbe gilt für die Stiefel. Ein kleines Stückchen zu groß (höchstens eine Nummer größer als unsere normale Schuhgröße) ist perfekt, weil Wintersocken eine gewisse Dicke haben und man eventuell zwei Paar Socken benötigt. 

    Natürlich beeinträchtigt es das Fahrgefühl, aber wir treten hier nicht zur MotoGP™ an. Wir müssen uns warm anziehen, um nicht zu erfrieren, also passt ein etwas bequemerer Stiefel, in dem man die Zehen bewegen kann und der die Füße nicht zu sehr einschnürt. Solange es nicht schneit, formt sich kein Eis auf den Straßen, denn die Luftfeuchtigkeit ist sehr niedrig und das Klima trocken, so dass es beim Fahren keine Probleme gibt. Wir haben Metzeler Karoo Street Reifen genutzt: Für derartige Temperaturen eine tolle Wahl, um sicher unterwegs zu sein und den nötigen Grip zu haben. Die Offroad-Abschnitte sind wenig, doch auch wenn man ab und an einen Umweg durchs Gelände fahren möchte, geht dies mit diesen Reifen problemlos. 

     

    Erforderliche Ausrüstung

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    Adventure-Helm

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    Wasserdichte Jacke

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    Wasserdichte Hose

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    Wasserdichte Stiefel

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    Funktionstrikot

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    Funktionsstrumpfhose

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    Rückenprotektoren

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    Winterhandschuhe

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