Mehr als jeder andere Fahrer vor ihm hat Valentino Rossi die Schale jedes seiner Helme als eine Leinwand gesehen. Jedes Rennen stellte für ihn eine Gelegenheit dar, Siege und Titel zu feiern oder Emotionen auf einzigartige Weise auszudrücken. Seit 1996 – dem Jahr, in dem Valentino Rossi sein Debüt in der Motorrad-WM gab – hat der Champion zahlreiche AGV-Modelle getragen, mit immer modernerer Ausstattung und immer neuen Grafiken. Die Nummer 46 hat viele verschiedene Designs ins Rennen gebracht.
Wir blicken zurück auf die Geschichte der Helme von Vale, von den Anfängen bis heute.
Der erste Helm der Rossi-Ära, die erste unvergessliche Soleluna-Grafik des Dottore. Der AGV Q3 Pro (Professional) ist eine Weiterentwicklung des vorherigen Q3, der wiederum eine Weiterentwicklung des mit Wayne Rainey entwickelten Quasar war und tropfenförmige Lufteinlässe an der Vorderseite und einen Luftauslass im oberen Bereich aufwies. Die Schale bestand aus einer Mischung aus Carbonfaser, Aramidfaser und Glasfaser. Es war der Helm, der Valentino zu seinen ersten Erfolgen im Jahr 1996 und zu seinem ersten Weltmeistertitel 1997 begleitete. Neben der ersten von vielen Soleluna-Versionen ist auch das besondere Design von Suzuka 1997 erwähnenswert.
Das Debüt in der 250er-Klasse, der zweite Weltmeistertitel, dann der Wechsel in die Königsklasse, die 500er und schließlich die MotoGP™. Dies sind die Meilensteine, die Valentino mit dem AGV X-Vent, einer Weiterentwicklung des vorherigen Q3, erreicht hat. Der aus Verbundfasern, Carbon und Glasfaser hergestellte neue Helm fällt sofort durch den großen Lufteinlass an der Oberseite der Schale und die beiden Belüftungskanäle auf, die an der Rückseite der Schale verlaufen.
Imola '98, der Helm des zweiten Weltmeistertitels 1999, der unglückliche Mugello '01, Mugello '02 und der Regenbogen von Rio 2002, für den vierten Weltmeistertitel. Diese und noch zahlreiche weitere besondere Designs gibt es für den X-Vent von Valentino.
Der AGV Ti-Tech war ein völlig neuer Helm, der Rossi in den Saisons begleitete, in denen er die Motorrad-WM vollständig dominierte: die letzte mit Honda und die ersten mit Yamaha, zwischen 2003 und 2005. Er besteht aus einem Verbundwerkstoff aus Aramidfaser und Carbon und verfügt erstmals über metallische Lufteinlässe aus Titan, die auch an den Öffnungspunkten der Schale für maximale Sicherheit sorgen. Das Visier verfügt über das Schnelltrennungssystem XQRS (Extra Quick Release System) für einen schnellen, werkzeuglosen Visierwechsel.
Zu den unvergesslichen Grafiken gehören das geblümte Design von Valencia '03, der „hölzerne“ Helm von Mugello '04, Che spettacolo („Was für ein Spektakel“) für den sechsten Titel im selben Jahr, dann die Siegesfeiern in Laguna Seca und Valencia 2005, und der siebte Titel in Sepang ebenfalls 2005.
2008, als Valentino den MotoGP™-Titel zurückeroberte, tauchte der GP-Tech auf – wieder einmal ein völlig neues Design im Vergleich zum vorherigen Helm. Die SSL (Super Super Light) Schale aus Glasfaser, Carbon und Aramidfaser war an der Rückseite mit einer verlängerten Form gestaltet, um die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten außerhalb der Motorradverkleidung zu verbessern. In das Profil der Schale waren Lufteinlässe integriert und EPS mit differenzierter Dichte. GP-Tech übernahm das XQRS vom alten Ti-Tech, das schnelle, werkzeuglose Visiertrennungssystem.
Auch die grafische Sprache ist neu, angefangen bei der innovativen Version der Soleluna-Grafik. Zu den ikonischsten Modellen gehören der Helm mit dem Gesicht von Vale von Mugello 2008, das Huhn mit den Goldeiern von der neunten Weltmeisterschaft in Sepang 2009, die Grafik Faces von Laguna Seca 2010 und die ersten Helme der Ducati-Ära, darunter die Hommage an Marco Simoncelli von Valencia 2011.
Im Jahr 2012 kam die erste Version des revolutionären AGV Pista GP auf den Markt, ein bahnbrechender Helm, der neue Konzepte für Schutz und aerodynamische Leistung einführte. Die Schale besteht vollständig aus Carbonfaser, die Form wurde im Windkanal entwickelt und der Heckspoiler sorgt für eine bessere Integration zwischen der Sichtscheibe des Motorrads und dem Höcker am Anzug.
Bei den Wintertests in Sepang trug Vale den Helm im kohlrabenschwarzen Design, welches 2013 in den Farben des Dottore erneuert wurde. Unvergesslich der Helm Wish von Misano 2013, im Gedenken an seinen Freund Simoncelli, und Misano ci dà una mano („Misano hilft uns“) im folgenden Jahr, der den obersten Platz auf dem Treppchen in der Heimstrecke eroberte.
Die neue Version Pista GP R kam 2016 auf den Markt und brachte einige Verbesserungen der aerodynamischen Leistung. Vor allem der Biplano-Spoiler, der fortschrittlicher und komplexer war als die bisherige Lösung, verbesserte den aerodynamischen Durchdringungskoeffizienten weiter. An den Lufteinlässen des Kinnschutzes befinden sich außerdem zwei Leitelemente, die dazu beitragen, die Luft im Inneren des Helms in der Rennposition besser zu kanalisieren.
Zu den auffälligsten Farben gehören die neue Soleluna 2016, Mugiallo, Mugello 2016 und Sweet home Misano aus demselben Jahr.
Im Jahr 2018 entstand die neueste und fortschrittlichste Version, der Pista GP RR. Er zeichnet sich durch weitere aerodynamische Verfeinerungen für eine bessere Luftdurchdringung aus: Der neue Pro Spoiler ersetzt den Biplano, um die Leistung und Stabilität des Helms bei hohen Geschwindigkeiten weiter zu erhöhen. Ab 2019 wird die FIM-Homologation in der MotoGP™ zur Pflicht – ein neuer Sicherheitsstandard, den der Pista GP RR bereits in der Serienversion erfüllt, ohne dass Rennmodifikationen erforderlich sind.
2018 erschien eine neue Soleluna-Grafik, dann die dreifarbigen Designs des GP von Mugello 2018 und 2019, der farbenfrohe Winter Test 2019, und schließlich 2021 die neueste Version des Saisonhelms, dann der Helm mit der rosa Schleife, um die bevorstehende Geburt von Valentinos erster Tochter zu begrüßen.
m Laufe der Jahre fuhr er sechsundzwanzig Saisons und gestaltete fast 100 verschiedene Muster auf den verschiedenen AGV-Schalen mit. Eine visuelle Sprache, die sich zusammen mit dem Champion entwickelt hat und ihn von allen Piloten der Vergangenheit und vielleicht auch der Gegenwart und Zukunft unterscheidet.
Che spettacolo - was für ein Spektakel. Danke, Vale.