Der Mountainbike-Weltcup ist eine der extremsten Umgebungen, in denen man sich auf einem Fahrrad wiederfinden kann. Die teilnehmenden Fahrer müssen sowohl in Bezug auf ihr Training als auch auf das Fahrrad und die Ausrüstung, die sie im Rennen nutzen, gut vorbereitet sein.
Meist muss die Kleidung nicht angepasst werden, wie es beispielsweise bei der Federung der Fall ist, aber die Fahrer müssen Protektoren tragen, welche die Leistung in keiner Weise beeinträchtigen: Sie dürfen nicht einschnüren oder den Luftstrom zum Körper behindern.
Doch wie bereiten sich Weltcup-Mountainbiker angesichts dieser Anforderungen in Bezug auf die Protektoren vor?
Unterscheiden wir zunächst zwischen den beiden Disziplinen, mit denen es unsere Fahrer zu tun haben: Downhill und Enduro. Beim Downhill fährt man ausschließlich bergab, die Strecke ist kurz, im Durchschnitt etwa vier Minuten, und der Aufstieg erfolgt mit einem Sessellift oder ähnlichem, auf jeden Fall nicht durch Radfahren.
Enduro ist ein ganz anderes Rennformat: Man muss mehrere Sonderprüfungen bewältigen, die meist, aber nicht ausschließlich, bergab führen, und von einer Prüfung zur anderen wird mit dem Rad gefahren. Daher ist es wichtig, dass die Kleidung auch beim Radfahren bequem und nicht zu schwer ist, da sie mehrere Stunden lang getragen werden muss.
Beim Downhill, wo man nicht mit langen Fahrten konfrontiert ist, werden eher starre und stärker abdeckende Protektoren verwendet, auch wenn man dafür ein paar Gramm mehr auf die Waage bringt. Für Oberkörper, Brust und Rücken verwenden die Dainese-Fahrer den Rival Chest Guard, einen leichten und ergonomischen Protektor, der aus dem Motocross stammt. Der Rival Chest Guard hat eine harte Außenschale und ist innen mit weichem Schaumstoff gefüttert. Er ist an die Körperform angepasst und dank zahlreicher Löcher, welche die Luft passieren lassen, belüftet. Die Passform lässt sich mit Klettverschlüssen an den Schultern und im Rippenbereich anpassen.
Knie und Ellbogen werden durch den Rival Knee Guard R bzw. den Rival Elbow Guard R geschützt. Es handelt sich um Protektoren der gleichen Familie, ebenfalls mit einer harten Außenschale, die in der Lage ist, Stöße zu dämpfen und die Kraft eines Aufpralls zu zerstreuen. Sie bestehen aus voneinander unabhängigen Platten, die den Gelenken eine optimale Bewegungsfreiheit ermöglichen.
Wie bereits erwähnt, ist beim Enduro mehr Leichtigkeit erforderlich, um große Steigungen auf dem Fahrrad zu bewältigen. Der Oberkörper, einschließlich der Schultern, wird durch das Rival Pro Tee abgedeckt, ein atmungsaktives Shirt mit Protektoren an Brustbein, Schultern und Wirbelsäule. Es handelt sich dabei um weiche Schutzplatten, die von den in der Natur vorkommenden auxetischen Materialien inspiriert sind: Neben einer effektiven Stoßdämpfung und einer guten Belüftung sind sie sehr flexibel und ermöglichen eine ausgezeichnete Bewegungsfreiheit.
Beim Enduro trägt man zum Schutz der Knie den Rival Pro Knee, einen leichten, aber maximal schützenden Knieschützer, dessen Technologie von den Anzügen der MotoGP™-Fahrer übernommen wurde. Die Basis der Schutzplatte ist weich, flexibel und atmungsaktiv, aber in dem Bereich, der am stärksten von Stößen betroffen ist, ist eine Stahlplatte integriert. Das Metall dient dazu, die Kraft des Aufpralls zu zerstreuen. Es schützt vor Stößen gegen spitze Gegenstände und hilft den Fahrern, mit dem Knie auf dem Boden zu gleiten, damit es nicht abgebremst wird und sich verdreht.
Für die Ellbogen gibt es die Trail Skins Elbow Guards in der Pro-Version mit Klettverschluss und in der Air-Version nur mit Gummizug. Auch hier handelt es sich um super-leichte Protektoren, die auf einer Socke aus atmungsaktivem Material basieren, auf die eine weiche, äußerst flexible und belüftete Platte mit auxetischer Geometrie aufgenäht ist.
Ein Schlüsselelement, um das richtige Gefühl für das Fahrrad und das Gelände zu finden, ist der Schuh. Beim Fahren im Stehen – so wird bergab gefahren –, sind Füße und Hände die einzigen Berührungspunkte mit dem Fahrrad. Die von den Fahrern verwendeten Schuhe sind die Dainese HGMateria Pro mit einer Groundtrax-artigen Sohle, die mit Pedalen mit Bindungen kompatibel ist. Unsere Fahrer bevorzugen diese Art von Pedal, weil es eine sonst unerreichbare Verbindung zum Fahrrad ermöglicht. Es verbessert die Kontrolle bei hohen Geschwindigkeiten in unwegsamem Gelände sowie bei Sprüngen und anderen Manövern, bei denen sich die Räder vom Boden abheben.
Das Obermaterial besteht aus EVA, einem stabilen und schützenden Schaumstoff mit hoher Dichte und auxetischer Geometrie, mit Verstärkungen an Spitze und Ferse. Ein Schnellschnürsystem bildet in Kombination mit einer Reihe von Gummibändern das sogenannte PER-FIT System (Precision Elasticated Retaining). Das Ganze wird zusätzlich durch ein Klettband stabilisiert.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Bedürfnisse der Fahrer, egal in welcher Disziplin sie antreten, vielfältig sind und in einigen Fällen sogar im Widerspruch zueinander stehen: Sie brauchen ein schützendes, aber atmungsaktives, Kleidungsstück, das abdeckend und zugleich leicht ist. Das perfekte Gleichgewicht zu finden, ist nicht einfach und erfordert Forschung und Hingabe. Das Ergebnis steht allen Fahrern zur Verfügung – egal ob Profi oder Amateur.