Cinzia, geboren 1984, ich fahre Roller, seit ich denken kann, und ich liebe das Abenteuer. Bevor ich Massimiliano kennengelernt habe, bin ich nur mit dem Flugzeug gereist, mit dem Rucksack und jeder Menge Freiheit. Als sich unsere Wege kreuzten, begann ich, ihm auf seinen Reisen zu folgen, und von da an wurde das Motorrad auf ganz natürliche Weise unser Mittel, die Welt zu entdecken.
Massimiliano, Jahrgang 1976. Ich sitze auf dem Motorrad, seit ich 4-5 Jahre alt war. Ich habe diese Leidenschaft von meiner Familie übernommen, als meine Eltern mir mein erstes Moped schenkten. Ich bin mit Sportmotorrädern aufgewachsen und dann auf Maxi-Enduros umgestiegen, auf die ich heute nicht mehr verzichten kann. Im Sattel nehme ich tief die Welt um mich herum in mir auf, ich atme die Gerüche der Orte, durch die ich fahre, ein und ich lerne die Menschen kennen, die dort leben.
Die Idee zu dieser Reise entstand fast aus Spaß, das war erst mal nur so dahingeredet. Es war ungefähr im September, wir waren um 6.00 Uhr morgens mit anderen Freunden an einer Raststätte, wir redeten über alles Mögliche und ich sagte zu Cinzia: „Warum fahren wir an Weihnachten und Neujahr nicht nach Tunesien?“ Cinzia war erst mal ein bisschen skeptisch. Sie war nicht so richtig überzeugt, aber im Laufe der Stunden, Tage und Wochen wurde aus einer bloßen Idee eine Entscheidung, und aus der entstand dann ein richtiges Abenteuer.
Am 24. Dezember, Heiligabend, war es in Pavia 8°C warm und es nieselte. Nicht übel. Wir hatten viel schlechtere Temperaturen erwartet. Wir gingen runter in die Garage, zogen die Tourmodulars an, schlossen die Cardo-Gegensprechanlagen an und gaben dem Boxer Luft zum Atmen. Unser Herzschlag schien mit dem Rhythmus des GS-Motors synchronisiert zu sein. Wir öffneten das Automatiktor und unsere Tour geht los. Unser Ziel: der Hafen von Genua.
Auf unserer Fahrt nach Genua lässt der Regen nach und die Temperatur steigt. Als wir am Hafen ankommen, hat es 14 °C, eine Temperatur, mit der wir um diese Jahreszeit nie gerechnet hätten. Wir stellen uns in die Schlange und beginnen mit der langwierigen Prozedur des Eincheckens. Ein wahrer Alptraum an Langsamkeit und mangelnder Organisation. Das Schiff, das um 16.00 Uhr in See stechen sollte, legt gegen 18.00 Uhr ab.
Die bürokratische Endlosschleife geht auch auf dem Schiff weiter, wo die Zollbeamten und die tunesische Polizei uns weitere Formulare (für uns und das Motorrad) ausfüllen lassen. Um 00:30 Uhr haben wir Papierkram und Schlangestehen dann endlich hinter uns. Wunderbar, jetzt können wir uns schlafen legen. Müde, gestresst, aber alles in allem erleichtert. Morgen müssen wir nur noch die Ausschiffung und dem Grenzübertritt überstehen. Der afrikanische Kontinent erwartet uns.
Am nächsten Tag, dem 25. Dezember, kommt das Schiff zwei Stunden früher in Tunis an. Wir gehen von Bord und passieren sehr schnell die Grenzkontrollen. Als wir den Hafen verlassen, ist es etwa 17 Uhr. Die Sonne geht gerade unter und wir erleben unseren ersten tunesischen Sonnenuntergang.. Die Farben sind betörend.
Wir fahren direkt nach Hammamet, wo wir heute Nacht schlafen werden. Wir haben ein schönes Zimmer im Hotel Bel Azur gebucht, geräumig und direkt am Meer. Von unserem Zimmer bis zum Sandstrand sind es etwa 3 Meter. Wir packen aus, duschen und machen uns auf die Suche nach einem Lokal zum Essen. Nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt finden wir ein typisches kleines Restaurant. Unser Abendessen mit Fisch kostet pro Person etwa 30 Euro. Für Tunesien ist das nicht eben günstig, das ist uns klar, aber immerhin sind wir in Hammamet, einem Touristenort. Wir machen einen Spaziergang und gehen dann schlafen. Morgen haben wir viele Kilometer vor uns.
Am nächsten Tag klingelt der Wecker früh. Um 7.00 Uhr sitzen wir beim Frühstück, draußen erwartet uns ein strahlender, sonniger Tag. Bevor wir das Hotel verlassen, machen wir noch einen Spaziergang am Strand. Am Horizont hängt Dunst, der durch den großen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht entsteht. Das Motorrad ist ganz nass von der hohen Feuchtigkeit.
Die Temperatur beträgt etwa 6° C. Ich beschließe, die D-dry-Membran an meiner Ladakh 3L-Jacke anzubringen, um mich vor der kühlen Luft zu schützen. Die Hose lasse ich ohne die zusätzlichen Schichten. Es wird sich zeigen, dass diese Entscheidung richtig war. Bis 10.30 Uhr verläuft unsere Fahrt traumhaft. Dann entferne ich die Membran, um die Reise mit weniger „Ballast“ fortzusetzen.
Die Feuchtigkeit ist nur noch eine Erinnerung. Es ist 18 Grad warm, als wir Monastir erreichen,eine alte Hafenstadt, die sich zu einem wichtigen touristischen Zentrum entwickelt hat. Die Stadt wurde auf den Ruinen von Ruspina erbaut, die noch heute sichtbar sind. Der Halt in Monastir geht mit der Besichtigung der prächtigen Festung von El Ribat weiter. Majestätisch und mit Blick auf das Meer, ein Vorposten zum Schutz der Stadt. Sie ist die Hauptattraktion der Stadt und beherbergt auch das Mausoleum des ersten tunesischen Staatspräsidenten. Im Inneren der Festungsanlagen kann man das Museum für islamische Kunst besichtigen. Das gesamte Ticket kostet 8 Dinar, knapp 3 Euro.
Wir besuchen die Medina, verirren uns in ihren engen Gassen, zwischen ihren Ständen, Gerüchen und Geräuschen. Die Tunesier bedrängen uns, als gäbe es kein Morgen. Wir schlängeln uns an ihnen vorbei, um ihnen auszuweichen. Ihr Ziel ist es natürlich, uns in ihre Geschäfte zu locken.
Wir steigen wieder auf unsere Maschinen und weiter geht‘s, unser Kompass zeigt immer noch nach Süden: El Jem, ein vollkommen verzauberter Ort.
El Jem war früher die römische Stadt Thysdrus, nach Karthago eine der wichtigsten Städte in Nordafrika. Das Amphitheater wurde um das 3. Jahrhundert n. Chr. erbaut und bot Platz für bis zu 35.000 Zuschauer. Ein wahres Meisterwerk der Technik. Wir nutzen die Gelegenheit, um zu Mittag zu essen und eine kurze Pause einzulegen. Die Temperatur liegt jetzt über 24 Grad. „Alles völlig nach Plan“, wie wir oft sagen.
Von hier aus führt unsere Etappe weiter nach Sfax, wo wir im prächtigen Business Hotel Sfax mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten untergebracht sind. Großes, helles Zimmer im 4. Stock. Schöne Aussicht und sicherer Motorradparkplatz. Duschen und los geht‘s: Wir machen uns auf, um Sfax zu entdecken:
Leider gelingt es uns nicht, die Medina zu besichtigen. In dieser Jahreszeit schließt sie um 17 Uhr, weil es gleich darauf dunkel wird. Egal, wir machen das Beste daraus, flanieren durch die Straßen von Sfax und finden schließlich ein Lokal für unser Abendessen. Anschließend der übliche Abendspaziergang und zurück ins Hotel. Wir machen den üblichen Check für die Etappe am nächsten Tag und dann ab ins Bett.
Am 27. Dezember klingelt der Wecker am Morgen noch früher als sonst. Um 6.15 Uhr gehen wir zum Frühstücken hoch in den 9. Stock und sind ganz bewegt von dem roten Schimmer am Horizont. Die Sonne geht auf und wir sind hier ganz alleine! Schweigend genießen wir die Skyline, die vor uns liegt. Es wird eines der Frühstücke mit den schönsten Farben auf dieser Reise.
Heute geht unsere Reise wirklich los. Sie führt uns in den Teil Tunesiens, von dem wir hoffen, dass er uns begeistern wird und unsere Herzen höher schlagen lässt. Wir entscheiden uns, ein paar Kilometer auf der Autobahn zu fahren, um nach Matmata zu gelangen.
Diese Entscheidung erweist sich als richtig. Wir verlassen die Autobahn und die Straße beginnt, wirklich magisch zu werden. Perfekter Asphalt und geschwungene Kurven. Um uns herum ist alles ockerfarben, der Himmel blau, wir kommen im Handumdrehen in Matmata an und besuchen die berühmten Berber-Wohnhöhlen. Cinzia hat eine erfreuliche Begegnung mit einem niedlichen Dromedar-Baby.
Die Troglodytenwohnungen, die man in diesen Gegenden findet, sind etwa 15-20 Meter tief in den Boden eingegraben, weil auf diese Weise eine durchschnittliche Innentemperatur von 18 -20 °C aufrechterhalten werden kann. Immerhin erreichen die Temperaturen in dieser Gegend im August 45 - 50°C. Eine echte Hölle.
Wir verlassen Matmata und fahren auf Straßen weiter, die ganz einfach herrlich sind. Wir überqueren Hochebenen auf 400 bis 450 Metern über dem Meeresspiegel, umgeben von gelben Bergen und Sträuchern. Wir essen auf der Straße zu Mittag, wie wir es gerne tun. Nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern einfach, weil wir auf diese Weise keine Einschränkungen haben und anhalten können, wann und wo wir wollen, um die Reise, unseren Traum, unsere Freiheit in vollen Zügen zu genießen.
Nach dem Mittagessen geht die Fahrt weiter über Straßen mit wenig Verkehr, inmitten einer wilden und rauen Natur. Die Temperatur steigt, aber dank der Vielseitigkeit unserer dreilagigen Kleidung reisen wir vergnügt und unbeschwert. Wir kommen in Medenine an. Für die Nacht haben wir das Maison d'Hotes La Cuesta gebucht, eine angenehme Unterkunft, die wir über Air B&B gefunden haben, nahe am Zentrum und zu einem moderaten Preis: 55 € mit Frühstück und reserviertem Parkplatz. Wir duschen und machen uns auf den Weg, um die Stadt und vor allem die alten befestigten Getreidespeicher zu erkunden. Währenddessen geht die Sonne unter und die Stadt knipst gleichzeitig mit dem Verschwinden des Sonnenlichts den Schalter aus. Im Zentrum finden wir ein Lokal, wo wir zu Abend essen. Ein ortstypisches Abendessen, dann zurück ins Hotel, denn morgen erwartet uns ein weiterer herrlicher Tag voller Sehenswürdigkeiten.
28.12.22: Medenine - Tataouine. Heute werden wir nicht viele Kilometer zurücklegen. Am Ende des Tages werden nur knapp 250 Kilometer hinter uns liegen, aber sie werden voller Emotionen und Schönheit sein. Wir beginnen mit einem absoluten Highlight: Ksar Ouled Soltane. Hier befinden sich die schönsten und am besten erhaltenen befestigten Getreidespeicher Tunesiens. Ein echtes Juwel. Auf jeden Fall eine Reise wert!
Von hier aus führt die Route zu einem weiteren Prunkstück Tunesiens: Chenini. Ein Berber-Felsendorf mitein paar Dutzend Einwohnern, das verträumt auf einem der Gipfel der vielen Berge liegt. Man kann es kaum vom Fels unterscheiden. Verfallene Häuser und Stein vermischen sich. Nur der weiße Turm der alten Moschee sticht heraus. Vom obersten Punkt des Dorfes aus bietet sich ein unglaublicher Anblick.
Die Sonne schenkt uns hervorragendes Licht und wir nutzen die Gelegenheit für ein paar Erinnerungsfotos. Diesmal mit unserer wunderbaren GS, die uns trotz der fast 180.000 km, die sie auf dem Buckel hat, ohne einen Mucks trägt und erträgt. Hier warten wir auf den Sonnenuntergang, dann checken wir im Dar Essadeg ein, einer Privatunterkunft, die wir gemietet haben, eine ganze Wohnung mit drei Schlafzimmern und einer schönen Terrasse, für nur 35 Euro. Einfach, bescheiden, aber zentral und komfortabel.
Auch am Morgen des 29. Dezember läutet der Wecker früh. Frühstück zu Hause und dann coffee on the road. Auch heute erleben wir einen majestätischen Sonnenaufgang. Vor uns eine wunderschöne, rot überstrahlte Berglandschaft. Wir fahren daran vorbei und haben langsam das Gefühl, tatsächlich in der Wüste zu sein. Inzwischen ist das Thermometer auf 1 °C gefallen! Wir halten an, um die Handschuhe zu wechseln, weg mit den leichten und her mit den gepolsterten! So lässt es sich viel besser fahren. Bei den Hosen handelt es sich immer noch um die leichte Version, ohne Membran und ohne Thermowattierung. Auf der Jacke behalten wir eine zusätzliche Schicht bei, um das Eindringen von Außenluft zu verhindern.
Im Nu sind wir mitten in der Wüste. Wir fahren auf einer Landzunge aus schwarzem Asphalt, die sich durch dieses Meer aus Sand mit tausend unterschiedlichen Schattierungen von Rot bis Gelb zieht. Einfach wundervoll. Unnötig zu erwähnen: Wir sind hier ganz alleine. Nach etwa 80 Kilometern (immer quer durch die Wüste) erreichen wir einen der berühmtesten Orte Tunesiens: Ksar Ghilane. Eine unglaubliche Oase mit einer von Palmen umstandenen Thermalquelle. Zauberhaft. Von hier aus fahren wir in die Stadt Douz, um das unglaubliche „Tor zur Wüste“ zu sehen. Ein regelrechter Eingang in die Wüste, sobald wir ihn durchfahren haben, tut sich vor unseren Augen die unermessliche Weite des Sandes auf.
Von hier aus geht es durch Palmenhaine und Oasen weiter zur Stadt Kebili. Wir wohnen bei Latifa und Arafat, Gastgeber, die wir über AirBnb gefunden haben. Übernachtung mit Frühstück für etwa 30 Euro. Wir nutzen die Gelegenheit, hier zu Abend zu essen. Ich bitte Arafat und Latifa ausdrücklich, mit uns zu speisen, weil wir nicht ihre Kunden, sondern ihre Gäste sein wollen, und um unsere Reise, unsere Erfahrungen mit ihnen zu teilen, aber auch, um ihre Sitten und Gebräuche besser kennen zu lernen. Wir speisen göttlich, mit typischen Produkten und Gerichten, denn Latifa, die Frau von Arafat, ist eine ausgezeichnete Köchin.
Am nächsten Tag wartet eine der schönsten und bewegendsten Etappen dieser Reise auf uns. Der Wecker klingelt wieder früh, denn zu dieser Jahreszeit gibt es nur wenige Stunden Tageslicht, und sobald es dunkel wird, steht hier alles still. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Arafat und Latifa schwingen wir uns in den Sattel und fahren zum Salzsee. Ein wirklich bizarrer Ort, den wir ebenfalls mit dem Motorrad durchqueren. Vor uns nur eine unendliche Weite aus Sand und Salz. Großartig!
Wir lassen den Salzsee hinter uns und machen uns auf den Weg zu anderen Wundern: die Bergoasen. Wir besuchen die von Chebika, Tamerza und Mides, jede ist anders, jede hat ihren eigenen Charakter und unverwechselbare Farben. Alle drei lassen uns den Atem stocken, aber die majestätische Mides-Schlucht, nur einen Steinwurf von der algerischen Grenze entfernt, ist wirklich einzigartig.
Das Dorf Mides wurde von einem starken Erdbeben heimgesucht. Die Lehmhäuser in der Oase von Tamerza waren den drei Wochen sintflutartiger Regenfälle vor einigen Jahren hilflos ausgeliefert, die Häuser schmolzen dahin wie Schnee in der Sonne. Es ist unheimlich, den Zustand dieser Behausungen vor der Kulisse einer derartigen Schönheit zu sehen.
Einige Kilometer von Mides entfernt essen wir zu Mittag, ein Mittagessen auf der Straße, wie uns das gefällt. Wir haben alles an Bord, was wir brauchen. Und außerdem kann man mit einer GS keine leeren Taschen dabei haben. „Wir fahren nicht Motorrad, um in den Stehimbiss zu gehen“, wie man in solchen Fällen sagt! Die Taschen aus Aluminium dienen uns als Tisch und Ziegelsteine als Hocker. Im Handumdrehen ist das Mittagessen serviert.
Nach dem Mittagessen trinken wir einen Kaffee in einer Bar in Redeyef und fahren dann eine fantastische Straße entlang, die uns zu einer weiteren der meist fotografierten und besuchten Attraktionen in diesem Teil Tunesiens führt. Die Rommel-Piste, ein Ort voller Faszination und Geschichte. Die Straße ist dank des prächtigen Nachmittagslichts ein wahrer Genuss.
Wir erreichen unsere Unterkunft in Gafsa nach etwa 80 Kilometern, die Mounir-Anlage, die zumindest auf dem Papier die beste der Reise ist. Stattdessen entpuppt sie sich als die schlechteste, obwohl sie 70 Euro pro Nacht kostet. Zum Vergleich: In 4- und 5-Sterne-Hotels haben wir weniger als 50 Euro bezahlt und hatten eine herrliche Zeit.
Wir haben die vorletzte Etappe auf tunesischem Boden erreicht, es ist die letzte Nacht des Jahres und heute Abend werden wir in Kairouan ankommen.
Nach dem Frühstück verlassen wir das chaotische Gafsa, die Straße nach Kairouan reizt uns nicht, sie ist nur eine Durchfahrtstrecke. Es ist ein sonniger Tag und als wir in Kairouan ankommen, checken wir in das wunderbare Continental Hotel ein. Wir erhalten ein Zimmer mit Blick auf den Pool. In Kairouan besuchen wir die Becken der Aghlabiden: Diese riesigen Zisternen aus dem 9. Jahrhundert sind ein beeindruckendes Werk der tunesischen Ingenieurskunst. Die Funktion dieser Speicher bestand darin, Wasser zu sammeln und es dann durch ein Wassersystem zu leiten. Sie sind perfekt rund und gut erhalten.
Von hier aus geht es in die Medina, wo wir durch ein Labyrinth von Gassen zum Haus des Gouverneurs gehen, das heute ein wichtiges Zentrum der Teppichproduktion ist. In Kairouan werden in Handarbeit die schönsten Teppiche von ganz Tunesien gefertigt. Anschließend besuchen wir den Borrouta-Brunnen. Er ist die älteste Quelle der Stadt. Das Besondere daran ist, dass die Pumpe, mit der das Wasser aus der Quelle gefördert wird, von einem Dromedar angetrieben wird. So wird das Schwungrad bewegt, das die Schaufeln in Drehung versetzt und das Wasser von der Quelle nach oben in den Brunnen pumpt. Natürlich ist das Wasser trinkbar.
Wir schlendern durch die Medina, bis die Sonne untergeht, und finden ein kleines Lokal zum Abendessen. Unser letztes Abendessen im Jahr 2022 nehmen wir in einem Kiosk am Straßenrand zu uns, es besteht aus Dorade, Kartoffeln und Coca-Cola. Wir kehren ins Hotel zurück. Dies wird unsere letzte letzte Nacht auf tunesischem Boden. Morgen Nacht werden wir auf dem Schiff schlafen.
1. Januar 2023: Ein glückliches neues Jahr! Noch einmal ein frühes Frühstück und ab Richtung Norden.
Bevor wir zum Hafen fahren, bleibt uns noch genügend Zeit, um nördlich von Tunis ein besonderes Dorf mit Blick über das Meer zu besuchen: Sidi Bou Said. Eine echte Perle, am Hang gelegen, ein weißer Flecken mit kleinen, engen Gassen, auf denen sich Kunsthandwerker und Touristen tummeln. Wir gelangen zu einem der Aussichtspunkte und genießen das Naturschauspiel, das sich uns bietet.
Nach einer langen Wartezeit am Hafen ist es nun an der Zeit, Tunesien zu verlassen und nach Italien zurückzukehren. Wir lassen die Hitze hinter uns und reisen zurück in die Kälte. Also setzen wir auf dem Schiff unsere Jacken wieder für kalte Temperaturen zusammen. Sobald wir in Genua ankommen, werden wir Gelegenheit haben, ihre Wasserdichtigkeit und Widerstandsfähigkeit bei niedrigen Temperaturen testen. Denn von der Anlegestelle bis zu unserer Haustür wird uns der Regen begleiten, aber wir werden trotzdem trocken ankommen und keinerlei Probleme mit der Kälte haben.
Nachdem wir Ihnen von unseren Erfahrungen im Sattel und auch jenseits davon erzählt haben, möchten wir nun ein paar Worte zu der Kleidung sagen, die wir trugen. Fangen wir beim Kopf an, um nichts auszulassen: