Das erste Mal, dass die Welt von Airbags hörte, war in den 1950er Jahren, als das erste Patent in den USA angemeldet wurde. Es dauerte weitere zwanzig Jahre, bis er in ein Serienfahrzeug eingebaut wurde: 1973 waren die US-Autohersteller damit Pioniere auf diesem Gebiet. Weitere zwanzig Jahre später, im Jahr 1994, sah Lino Dainese in dieser Technologie den nächsten Schritt zum totalen Schutz für Motorradfahrer. Nach der Erfindung des Rückenprotektors und der Protektoren aus Verbundmaterial war es an der Zeit, dass auch Motorradfahrer ihren eigenen Airbag bekamen.
Das Prinzip des Auto-Airbags ist recht einfach. Im Falle eines Unfalls blasen sich ein oder mehrere Ballons mit niedrigem Druck auf und umhüllen stumpfe Gegenstände im Fahrgastraum. Der gesamte Schutzmechanismus wird bei einem Unfall aktiviert, aber erst nachdem dieser bereits begonnen hat. Im Grunde ist es so, als ob die Kollision zwischen dem Auto und dem anderen Objekt die Aktivierungstaste drücken würde. Sein Zweck ist es, sich zwischen den Fahrgast und die gefährlichsten Teile des Fahrgastraums zu schieben, um mögliche Verletzungen so weit wie möglich zu vermeiden. Grundsätzlich schützt der Airbag durch frei aufblasbare Luftsäcke das Fahrzeug vor den Insassen.
Um das Airbag-Konzept auf das Motorradfahren und damit auf den menschlichen Körper anzuwenden, war es notwendig, die Sichtweise umzukehren. In diesem Fall muss der Motorradfahrer vor Stößen geschützt werden, die nicht nur vom eigenen Fahrzeug, sondern auch von zahllosen externen und unvorhersehbaren Hindernissen ausgehen können. Und vor allem muss der Schutz bereits vor dem Aufprall aktiviert werden.
Im Forschungsprozess für die Entwicklung von D-air® wurde Dainese schnell klar, dass es zwei Haupthindernisse zu überwinden galt und dass sich die Bemühungen auf zwei Fronten konzentrieren mussten: zum einen den Aufprall vorhersagen und den Luftsack rechtzeitig aufblasen und zum anderen den Luftstrom im Luftsack selbst steuern. Dafür musste das System von Grund auf neu gestaltet werden: Es wurden ein Algorithmus und ein Steuergerät entwickelt, die die verschiedenen Dynamiken eines Sturzes erkennen und so das gesamte System bei Bedarf rechtzeitig aktivieren können. Auf der anderen Seite wurde an der Konstruktion eines dreidimensionalen Luftsacks, dem Herzstück des Systems, gearbeitet, das einen echten Schutzschild um den Körper des Fahrers schaffen konnte.
Da sich das gesamte System an den Körper des Fahrers anpassen und Aufpralle vorhersehen musste, musste Dainese den Airbag von Grund auf neu erfinden, wobei das Grundprinzip des Schutzes durch Luft beibehalten wurde.
Das Dainese-Airbagsystem für Motorradfahrer ist in die Schutzkleidung - Jacken und Anzüge - integriert und erkennt dank Sensoren, Gyroskopen, Beschleunigungsmessern und einem elektronischen Steuergerät, das 1.000 Mal pro Sekunde Daten verarbeitet, selbstständig Gefahrensituationen und aktiviert den Luftsack, der sich um die am meisten gefährdeten Teile des Oberkörpers legt. Heute basiert der Dainese-Algorithmus auf einer Erfahrung von über zwei Millionen Kilometern, während derer das Steuergerät zahlreiche Entwicklungsschritte durchlaufen hat.
Eine der wichtigsten Grundlagen für die Produktentwicklung bei Dainese ist seit jeher die Ergonomie. Ein schwerer, unbequemer Schutz wird, egal wie effektiv er ist, niemals eine gute Lösung darstellen, denn die Fahrer werden nur schwer davon zu überzeugen sein, ihn zu tragen. Der Airbag bildet da keine Ausnahme, sondern ist die neueste Schutzvorrichtung, die genau diese Anforderungen erfüllt. Der Airbag ist ein unsichtbarer Schutz, den man kaum spürt, bis man ihn wirklich braucht.
Dainese D-air® stellt das Konzept des Airbags auf den Kopf. Der D-air® Luftsack ist mit der patentierten Mikrofilament-Technologie konstruiert, der einzig möglichen Lösung zur Kontrolle des Luftstroms im Inneren des Luftsacks, die vom Forschungs- und Entwicklungsteam von Dainese entwickelt wurde. Die Mikrofilamente verbinden die Wände des Luftsacks und halten sie überall in einem konstanten Abstand von 5 cm. Die Mikrofilamente verhindern außerdem, dass sich die Luft im Inneren des Luftsacks bewegt und ihn verformt, sodass der Druck über die gesamte Fläche gleich bleibt.
Das Ergebnis ist ein stoßfester Luftsack, der sich nicht wie ein aufgeblasener Ballon verhält, sondern gleichmäßig wie ein Schild schützt*. Die Luft bewegt sich nicht und verändert so die Form und den Druck in den verschiedenen Bereichen des Luftsacks nicht, sondern bleibt ungeformt und behält eine Höhe von 5 cm über die gesamte Fläche bei. Die Mikrofilamente geben dem Luftsack selbst eine dreidimensionale, technische Form, die die geschützten Körperteile umhüllt und sich nicht verändert, wenn sie unter Druck steht.
Der Luftsack wurde erstens so entwickelt, dass er selbst keine Verletzungen beim Fahrer verursacht, und zweitens, um mehr Sicherheit zu bieten als ein herkömmlicher Protektor aus Verbundmaterial. Der Luftsack bildet im aufgeblasenen Zustand ein Schild, das viel mehr Energie absorbieren kann, als ein starrer Protektor ableiten könnte.
Um einen effektiven Schutz mit einer auf fünf Zentimeter reduzierten Dicke zu gewährleisten, ist die Druckkontrolle innerhalb des Luftsacks entscheidend. Der Druck im Inneren eines D-air® Airbags variiert je nach Modell zwischen 1,25 und 1,75 bar – genug, um ihn zu einem echten Schutzschild für den Körper zu machen. Mit diesem Druck schützt der D-air® besser als jede andere Vorrichtung und kann so viel Aufprallkraft wie 7 herkömmliche Rückenprotektoren der Stufe 1 absorbieren.
Die Unterschiede zwischen einem beliebigen Luftsack und einem D-air® Luftsack sind nicht unerheblich. Ein Luftsack ohne Mikrofilament-Technologie bläst sich ungleichmäßig auf, da es nicht möglich ist, den Luftstrom im Inneren zu kontrollieren. Die Mikrofilamente hingegen ermöglichen es, den Abstand zwischen den beiden Wänden des Luftsacks konstant zu halten und Stöße überall besser zu absorbieren.
Die Zertifizierungen von externen Stellen wie Dolomiti Cert und TÜV bestätigen die außergewöhnlichen Schutzqualitäten der Dainese-Ausrüstung. Die neueste Generation der D-air® Road-Kleidung ist als Airbag zertifiziert und kommt ohne starre Protektoren aus. Die Smart Jacket erreicht Stufe 2 für die Brust und Stufe 1 für den Rücken, die anderen D-air® Road- und Racing-Kleidungsstücke haben Stufe-2-Zertifizierung.
Der Luftschutz ist unsichtbar und nicht spürbar, bis er im Bedarfsfall aktiviert wird. Er bietet also nicht nur besseren Schutz, sondern auch eine unglaubliche Leichtigkeit und einen Komfort, der mit einem herkömmlichen Kleidungsstück vergleichbar ist.
Mehr als 25 Jahre Erfahrung bei der Entwicklung von Airbags haben es Dainese ermöglicht, die Technologie sowohl in Bezug auf den Schutz als auch auf die Ergonomie zu perfektionieren, sodass es schwierig ist, ein D-air®-Kleidungsstück auf den ersten Blick von einem herkömmlichen zu unterscheiden.
Das gleiche Produkt, mit oder ohne D-air®, unterscheidet sich nur um wenige Gramm Gewicht und bietet genau denselben Komfort und dieselbe Bewegungsfreiheit. Der Luftsack ist im nicht aufgeblasenen Zustand nicht wahrnehmbar und perfekt in das Kleidungsstück integriert. Nur ein geschultes Auge wird die Reißverschlüsse und die Unterschiede im Innenfutter erkennen, die die D-air® Kleidungsstücke einzigartig machen. Die neueste Entwicklung von Dainese auf diesem Gebiet ist die Smart Jacket, eine sichere, leichte und vielseitige Weste, die die gesamte D-air® Technologie auf wenige Gramm verdichtet. Ein Kleidungsstück, das zu jedem Outfit getragen werden kann und für jeden Einsatz geeignet ist.
Der Luftsack von Dainese D-air® ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung. Basierend auf dem Konzept des Luftschutzes hat Dainese eine Lösung entwickelt, die Motorradfahrern einen nie dagewesenen Schutz bietet, mehr als ein herkömmlicher starrer Protektor es je könnte. Ein extrem effektiver Airbag, der Bewegungsfreiheit und Leichtigkeit garantiert: grundlegende Voraussetzungen, um echten Schutz zu gewährleisten.
*Die D-air®-Schutzausrüstung schützt die in der Dainese D-air®-Anleitung als geschützte Bereiche gekennzeichneten Zonen. Bitte lesen Sie für weitere Details das Benutzerhandbuch des Produkts.