Nach seinem offiziellen Debüt in der Moto3-Klasse 2017 ist Marco Bezzecchi seit 2022 MotoGP™-Fahrer. Er stammt aus Rimini, ist Jahrgang 1998 und längst kein vielversprechendes Talent mehr, sondern in der Königsklasse angekommen. Unter seinen Erfolgen in den Einstiegsklassen stechen drei Moto3-Siege 2018 und der 3. Platz im Gesamtklassement, sowie weitere gute Platzierungen in der Moto2 zwischen 2020 und 2021, mit einem vierten und einem dritten Platz als beste Ergebnisse, hervor. 2022 schaffte er den Einstieg in die Königsklasse und holte nach ein paar lehrreichen Rennen schließlich einen Podestplatz. Im Jahr darauf lief es noch besser, er war sofort einer der Schnellsten und errang bereits im zweiten Grand Prix der Saison einen Sieg. Seit seinem Einstieg in die Motorrad-WM ist Marco Bezzecchi Dainese-Fahrer: Hier sein Rennanzug der Saison 2022.
Das Ausgangsmodell ist der Mugello RR D-air®, der das derzeit das Nonplusultra beim Schutz für den Motorrad-Rennsport darstellt. Der Mugello RR D-air®, den Marco Bezzecchi und die anderen MotoGP™-Fahrer tragen, weist die technischen Merkmale der Standardmodelle auf, wird aber für den Fahrer maßgeschneidert, um eine perfekte Passform und eine optimale Positionierung und Wirksamkeit aller Protektoren zu gewährleisten.
Die fortschrittlichste Schutzvorrichtung des Dainese Mugello RR D-air® Motorradanzugs von Marco Bezzecchi ist das elektronische Airbagsystem D-air®. Der elektronische Airbag, der 2007 von Dainese in den Rennsport eingeführt wurde, revolutionierte das Schutzkonzept im Motorradsport und ist seit der Saison 2018 für alle Fahrer Pflicht. Es handelt sich um einen leichten Protektor, der vollständig in den Anzug integriert und kaum spürbar ist, bis er im Ernstfall aktiviert wird und ein Luftschild formt, das Schultern und Schlüsselbeine schützt.
Seine Funktionsweise basiert auf der Kombination von elektronischem Gehirn und Airbag-Luftsack. Ersteres erfasst und analysiert mittels einer Reihe von Sensoren und eines seit über zwanzig Jahren entwickelten Algorithmus 1.000 Mal pro Sekunde die Bewegungen des Fahrers, erkennt eigenständig die Anfangsdynamik eines Sturzes und sendet, wenn nötig, noch vor dem Sturz den Impuls zum Aufblasen des Luftsacks.
Letzterer ist einzigartig aufgrund seiner patentierten Mikrofilament-Technologie, die es ermöglicht, den Luftstrom im Inneren des Luftsacks zu steuern, was eine gleichmäßigen Dicke und einen gleichmäßigen Druck auf der gesamten Oberfläche ermöglicht. Die Erkennung eines Unfalls und das Aufblasen des Luftsacks erfolgen in wenigen Tausendstelsekunden. Das Steuergerät und der D-air®-Gasgenerator befinden sich im Inneren des Höckers, der außerdem mit einer Signal-LED ausgestattet ist, die im Falle eines Sturzes aufleuchtet, um die Sichtbarkeit des Fahrers, insbesondere bei Regen, zu erhöhen.
Der Schutz, den der D-air®-Airbag bietet, ist noch nicht alles. Im Inneren des Anzugs befinden sich starre Verbundprotektoren an Ellbogen und Knien und weiche Protektoren an Schultern und Hüften. Abgesehen von den Slidern springen außen am Anzug die Titanplatten an Schultern, Ellbogen und Knien in Auge. Diese haben eine andere Funktion als die Schutzvorrichtungen im Inneren des Anzugs.
Ihre Hauptaufgabe ist es, Stöße bei einem Sturz zu dämpfen. Sie sind (mit der erforderlichen Weiterentwicklung) seit den 1970er Jahren in den Anzügen von Dainese zu finden. Die Anfang der 2000er Jahre eingeführten Metallplatten wiederum dienen dazu, bei einem Sturz das Gleiten anstelle eines Überschlags zu unterstützen, der die schlechteste Möglichkeit bei einem Sturz darstellt, da er zu weiteren Aufprallen führt.
Ein Überschlag wird in einigen Fällen durch Materialien verursacht, die Reibung auf dem Asphalt erzeugen und an diesem haften bleiben. Metall, in diesem Fall Titan, ist hier die beste Lösung. Das Material widersteht hohen Temperaturen, die durch Abrieb verursacht werden, ohne zu verschleißen, und übt weniger Reibung aus als z. B. Kunststoff. Natürlich kann man nicht den gesamten Anzug mit Metallplatten bedecken. Vielmehr werden sie strategisch an den exponiertesten Stellen angebracht und sind so geformt, dass sie die Bewegungsfreiheit des Fahrers nicht beeinträchtigen.
Für die Bewegungsfreiheit sind die elastischen Triaxial-Einsätze an Rücken, Hüften und Schulterblättern von entscheidender Bedeutung. Es handelt sich um Lederpanel, kombiniert mit Stretchgewebe, das in verschiedene Richtungen dehnbar ist, sodass Elastizität und Abriebfestigkeit in einem Element vereint sind. An den weniger exponierten Stellen wie Arminnenseite, Leiste und Kniekehlen wird ein elastisches Kevlar-Funktionsmaterial verwendet. Der Unterschenkel-Bereich ist für die Aufnahme eines IN-Stiefels (z. B. Axial D1) ausgelegt.
Der Dainese-Rennanzug von Marco Bezzecchi ist weit mehr als eine Reihe zusammengenähter Lederteile. Er ist ein Konzentrat innovativer Technologien, die über Jahrzehnte hinweg entwickelt und perfektioniert wurden, angefangen beim D-air®-System bis hin zu den Titanprotektoren und scheinbar einfachen, aber grundlegenden Elementen wie den elastischen Einsätzen. Das alles wurde entwickelt, um dem Fahrer ideale Bedingungen zu bieten, damit er sein Bestes geben kann, ohne sich um etwas anderes kümmern zu müssen als um die Strecke und sein Motorrad.