Seit 1972 arbeitet Dainese daran, immer mehr Sicherheit in den Motorradsport und andere dynamische Sportarten zu bringen. Im Laufe von Untersuchungen wurde erkannt, dass jedes vom Piloten getragene Element einen besseren Schutz bieten kann, wenn es so konzipiert ist, dass es in Synergie mit den anderen Teilen arbeitet. Die Experimente im Windkanal zur Verbindung von Helm und Höcker sind nur das markanteste Beispiel.
Bei der Entwicklung seines vollständigen Schutzsystems hat Dainese dem Fuß- und Knöchelbereich genauso viel Aufmerksamkeit gewidmet wie dem Rest des Körpers. 1997 stellte er erstmalig einen Stiefel vor, der im Anzug getragen werden konnte. Eine noch nie dagewesene Lösung, an die bis dahin niemand gedacht hatte.
Aber warum die Dinge verkomplizieren und das Konzept des Stiefels auf den Kopf stellen? Nicht aus rein ästhetischen Gründen, so viel steht fest. Am Stiefel wurde jahrelang geforscht, und seine konzentrierte Technologie steht keinem anderen Teil der Bekleidung eines Rennfahrers nach. Die Vorteile der IN-Lösung von Dainese sind weder offensichtlich noch banal, sondern Teil der Suche nach Perfektion, dem besten Schutz und der besten Leistung, die man dem menschlichen Körper bieten kann.
Der Unterschied zwischen aktiver und passiver Sicherheit ist ein oft vernachlässigtes, aber grundlegendes Konzept. Ein herkömmlicher Protektor bietet nur passive Sicherheit, d. h. er schützt vor Stößen. Er verhindert aber nicht, dass solche Stöße auftreten. Die Fähigkeit, einen Fahrer in die Lage zu versetzen, eine Verletzung zu vermeiden oder zu begrenzen, nennt man aktive Sicherheit. Letztere ist natürlich am schwierigsten zu erreichen. Zur Verwirklichung dieses Ziels arbeitet Dainese an einigen grundlegenden Aspekten: Ergonomie, Leichtigkeit und Bewegungsfreiheit.
Beim integrierten Dainese-System (Suit-to-Boot-Befestigungssystem) werden Anzug und Stiefel durch große Klettverschlüsse aneinander befestigt, die die beiden Kleidungsstücke fest zusammenhalten. Die Festigkeit der Verankerung verleiht dem Gelenk eine Sicherheit und Stabilität, die mit einem außen getragenen Stiefel nicht erreicht werden kann. Die Integration von Stiefel (mit Axial Distortion Control System) und Anzug begrenzt die Knöchelverdrehung und ermöglicht eine unübertroffene Fahrpräzision. Der Anzug und der Stiefel sind so konzipiert und entwickelt, dass sie eine Einheit bilden und dem Fahrer einen besseren Schutz bieten als herkömmliche Systeme.
Wie bereits erwähnt, ist die aktive Sicherheit am schwierigsten zu erreichen. Eine Lösung zu finden, die Unfällen zuvorkommt, erfordert eine starke Innovationsbereitschaft sowie die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen. Mit genau diesem Ziel vor Augen wurde die IN-Lösung und das gesamte Dainese-Schutzsystem entwickelt.
Die meisten Stiefel auf dem Markt setzen stark auf ein auffälliges Design, mit leuchtenden Farben und großen Logos, die gut sichtbar sind. Der Stil ist sicher Geschmacksfrage, fest steht jedoch, dass ein über dem Anzug getragener Stiefel zahlreiche Angriffsflächen für Gegenstände oder Teile des Motorrads bietet, die ihn treffen könnten. Haken, Reißverschlüsse, verschiedene Befestigungen: alles Teile, die aus der Silhouette des Stiefels selbst herausragen. Alles Teile, die sich besser nirgendwo verfangen sollten.
Eines der Ziele von Dainese bei der Integration von Anzug und Stiefel besteht darin, diese Risiken so weit wie möglich zu begrenzen. Das Suit-to-Boot-Verbindungssystem hat daher zwei große Vorteile:
Das integrierte System von Dainese wurde entwickelt, um das Auftreten solch gefährlicher Ereignisse möglichst zu vermeiden.
Bereits Ende der 90er Jahre arbeitete Dainese daran, einen Stiefel zu entwickeln, der Fuß- und Knöchelverletzungen deutlich reduzieren konnte. Die Entwicklung wurde u. a. von Olivier Jacque, Weltmeister in der 250-cm³-Klasse im Jahr 2000, vorangebracht. Der Franzose litt oft unter Knöchelproblemen und war einer der Ersten, die sich in diesem Bereich mehr Halt wünschten.
Die Integration von Anzug und Stiefel ergibt ein leichteres, spitz zulaufendes Ganzes. Und das Gewicht eines Stiefels ist ein Detail, das viel wichtiger ist als man denken könnte. Mit der Entwicklung des IN-Stiefels hat Dainese ein sehr leichtes Schuhwerk geschaffen und auf den neuesten Stand der Technik gebracht: Ein geringes Gewicht an den Enden ermöglicht es, die Fliehkraft zu begrenzen, die bei einem Sturz auf die Füße einwirkt, insbesondere bei einem Highsider, wenn der Fahrer vom Motorrad geschleudert wird und durch die Luft fliegt. Weniger Fliehkraft bedeutet weniger Geschwindigkeit und folglich ein weniger heftiger Aufprall auf den Boden, mit allen Vorteilen, die sich daraus ergeben. Nicht nur das, die Leichtigkeit führt auch zu einer geringeren Ermüdung.
„Sie fühlen sich an wie ein Paar Turnschuhe.“
Valentino Rossi
Deshalb ist ein geringeres Gewicht an den Füßen und an den Händen von entscheidender Bedeutung, um größere Verletzungen zu vermeiden.
Die Tatsache, dass der Motorradstiefel nicht über, sondern unter der Anzughose sitzt, macht den unteren Teil des Beins schlanker, was eine bessere Aerodynamik garantiert, da er sich leichter in die Verkleidung des Motorrads einfügt. Die Liebe zum Detail bei den Dainese-Stiefeln führte schließlich dazu, dass der Reißverschluss in den hinteren Bereich verlegt wurde. Diese Lösung ermöglicht eine perfekt gleichmäßige Innenseite, für einen optimalen Kontakt mit dem Motorrad, was dem Fahrgefühl zugutekommt.
Das integrierte Anzug-Stiefel-System ist eine innovative Lösung, die Dainese vor mehr als 20 Jahren eingeführt hat. Diese Verbindung von zwei Teilen der Ausrüstung eines Rennfahrers ist eines der deutlichsten Beispiele für die Synergie, die bei der Gestaltung eines vollständigen Schutzsystems erforderlich ist. Es handelt sich nicht um Kleidungsstücke, die man einfach irgendwie miteinander kombiniert, sondern um Elemente der Ausrüstung, die am besten schützen, wenn sie untereinander integriert werden. Nur so entsteht ein integriertes Sicherheitssystem, das mehr ist als die Summe seiner Teile.