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    Al termine di una stagione cominciata per divertimento, Fabien Barel vince la UCI E-EDR World Cup 2023

    Von DemoneRosso | 02 Oktober 2023 | 1 min

    19. Mai 2013. Punta Ala, Italien. Die erste Seite eines neuen Buchs in der Geschichte des Mountainbike-Sports trägt die Handschrift von Fabien Barel. Der Franzose war bereits dreimal Downhill-Weltmeister geworden: 1998 bei den Junioren, 2004 und im Jahr darauf in der Elite-Kategorie. Außerdem kann er 5 Siege in verschiedenen Weltcuprennen zwischen 2000 und 2009 verzeichnen.

    An jenem Tag in der Toskana wurde die Enduro World Series ins Leben gerufen und das Talent aus Nizza ließ es sich nicht nehmen, eine Liste mit Teilnehmern aus verschiedenen MTB-Disziplinen aufzustellen, die zu den besten der letzten zwei Jahrzehnte zählen – darunter Nicolas Vouilloz, Greg Minnaar, Steve Peat, Cédric Gracia, Jérôme Clementz und Jared Graves.

    An jenem Tag in der Toskana rannten Fabien, seine Mitstreiter und die Organisatoren der Veranstaltung nach Beendigung des Rennens zum Strand und sprangen ins Meer, um zu feiern. Noch wussten sie nicht – vielleicht hofften sie es nur – dass dies der Beginn von etwas Großem sein würde.

    17. September 2023. Chatel, Frankreich. Zehn Jahre sind vergangen, aber das Lächeln, der Blick und das Leuchten in den Augen Barels haben sich kein bisschen verändert. Und auch nicht seine Position in der Tabelle. Fabien steht wie immer an der Spitze, die Nummer 1, auch wenn das diesmal – anders als in der Vergangenheit – gar nicht so geplant war.

    Die Saison ist eine Premiere. Die erste Enduro unter der Schirmherrschaft des Internationalen Radsport-Verbands UCI. Nicht mehr EWS, sondern UCI E-Enduro World Cup 2023, genauer gesagt E-EDR, mit E-Enduro-Bikes. Noch ist diese Disziplin nicht so bekannt, wie sie es verdient hätte – aber sie macht immer mehr von sich reden.

    Theoretisch ist Fabien heute kein Profifahrer mehr. In erster Linie ist er als Team Director und Mentor vonCanyon Collective tätig. Jedoch greift er immer noch eifrig zum Lenker, er trainiert und Talent vergeht nicht so einfach – genauso wenig wie die Lust am Siegen. Also meldet er sich für die erste Runde des Jahres an, in Pietra Ligure, eher so zum Spaß. Auf seinem Programm steht neben dem Rennen in Italien nur das letzte Rennen, das von Chatel, um die Saison zusammen mit dem gesamten Team mit Stil zu beenden.

    Aber wie es der Zufall will – und natürlich ist es kein Zufall – geht Fabien Barel aus den staubigen Sonderprüfungen mit Blick auf das Ligurische Meer als Sieger hervor. Er kommt ins Grübeln. Was tun? Am ursprünglichen Plan festhalten oder sich mitreißen lassen? Natürlich, der Appetit kommt beim Essen, und so meldet er sich auch für die zweite Runde in Leogang, Österreich, an.

    Und abermals schafft er es auf den ersten Platz. Er ist mehr und mehr überzeugt: Wäre es nicht schade, zwei so schöne – und nur für wenige überraschende – Siege einfach so „wegzuwerfen“? Fabien beschließt, dass es an der Zeit ist, nach einem Pokal zu greifen, der ihm bislang noch fehlt. Wie erwähnt stehen in seinen Palmarès drei Weltmeistertitel, stets errungen bei Einzelrennen. Es fehlt noch ein Overall-Sieg, wie man im Radsport-Jargon sagt.

     

    Ein kleiner Ausrutscher im italienischen Trentino, wo er aufgrund eines technischen Problems nur 33. wird; dann erneut ein erster Platz in Loudenvielle, Frankreich – und schon sind wir in Chatel, der letzten Runde dieses ersten E-Enduro-Weltcups. Fabien Barel ist Tabellenerster mit einem ordentlichen Vorsprung auf seinen Landsmann Kevin Marry. Nun ist der Traum zum Greifen nahe. Sein mit Filzstift auf den Lenker geschriebenes Motto ist eindeutig: „Be smart“. Es ist das letzte Rennen, er darf sich keinen Patzer erlauben. Holen wir uns diesen Pokal nach Hause, Fab!

    Und so soll es sein. Fabien wird aufgrund einer Strafe an diesem Tag nur 8., aber dennoch beträgt sein Vorsprung noch 41 Punkte. Er gewinnt den World Cup Overall, zum ersten Mal, im Alter von 43 Jahren, am Ende einer Saison, die als Vergnügen begann, aber von Anfang bis Ende bestritten wurde. 19 Jahre nach seinem ersten Downhill-Weltmeistertitel und 14 Jahre nach seinem letzten Cup-Erfolg.

    Eine außergewöhnliche Persönlichkeit, in jeder Hinsicht, und ein echtes Vorbild für sein Umfeld. Für seine Freunde, Mitarbeiter, aber vor allem für seine Jungs, die ihre Radsportkarriere gerade erst begonnen haben. Präzision, Entschlossenheit, Zuverlässigkeit, Bestimmtheit. Es ist nicht nur Talent. Natürlich, ohne geht es nicht. Doch um es mit Fabiens Worten zu sagen, ist das nur das i-Tüpfelchen. Der Rest ist Opfer, harte Arbeit und Ausdauer.

    Das erste Mal im Alter von 43 Jahren. Und man darf nicht glauben, dass E-Enduro etwas für Sportler ist, für die man eine Art „Wiederverwertung“ sucht. Oder für alle, denen ein traditionelles Fahrrad zu anstrengend ist. Der Zweitplatzierte ist 25 Jahre alt, der Dritte 23 und der Vierte 26. Wunderbare Jungs mitten in ihrer Karriere, die in offiziellen Teams verschiedener Marken fahren und sich voll und ganz der Sache verschrieben haben.

    Auch das Rennformat des UCI E-Enduro-World Cup ist komplexer als das des klassischen Enduro. Es gibt zwar mechanische Hilfe bei den Anstiegen, aber die Rennen sind länger und es gibt mehr Sonderprüfungen zu bewältigen. Einige davon führen bergauf, auf Strecken mit extremem Schwierigkeitsgrad, die eine äußerst ausgefeilte Fahrtechnik und eine hervorragende physische Kondition erfordern. Und dann ist da noch das Gewicht des Fahrrads, das viel höher ist als das eines Mountainbikes und in vielen Situationen schwieriger zu handhaben ist.

    Diese neue, fesselnde Herausforderung ist nicht nur eine Bereicherung für Barels ohnehin schon außergewöhnliche Rennsportkarriere, sondern kommt ihm auch als Teammanager zugute: Indem er voll und ganz in das Umfeld des Mountainbike-Rennsports eintaucht, kann er seine Arbeit noch besser erfüllen.

    Fabien ist ein ganz besonderer Mensch, immer in Bewegung, der auch bei Schwierigkeiten und Schmerzen immer wieder aufsteht, der sich auch nach schlimmen Stürzen – wie jenen in den Jahren 2010 und 2014 – immer wieder zurückkämpft. Auf höchstem Niveau, aber nicht nur für sich selbst, vor allem nicht jetzt, wo er nur noch Teilzeitprofisportler ist. Heute trägt er die doppelte, nein dreifache Verantwortung: Er muss ein Team von jungen Fahrern motivieren – und noch viel mehr. Er hat ein fantastisches Rennen geliefert, obwohl ihn niemand darum gebeten hat und er niemandem etwas beweisen musste. Vielleicht nur sich selbst. Denn wer in sich ein solches Feuer trägt, wird immer nach neuen Herausforderungen suchen.

     

    Mit 40 trägt man nicht die gleiche Verantwortung wie mit 30 oder 20. Mit 40 Jahren trägt Barel auch die Verantwortung eines Vaters. Er begleitet seine beiden Kinder Victor und Margot durchs Leben – mit der nötigen Leichtigkeit, aber auch mit der Ernsthaftigkeit eines großen Champions. Die Kinder, ob auf dem Mountainbike oder nicht, sind auf dem richtigen Weg – kein Wunder mit einem Leitstern wie Fabien es ist. Auch hier ist Fab herausragend – sein wohl größter Erfolg.

    Es ist schwierig, aus dem Kontakt mit einer solchen Persönlichkeit keine Motivation zu ziehen. Es ist unmöglich, sich davon nicht angezogen zu fühlen. Es braucht nicht viel. Es genügt, Fabien Barel zwischen den Zelten des Fahrerlagers zu treffen und ihm in die Augen zu blicken, um die magnetische Wirkung und Größe zu spüren, die von ihm ausgeht.

    Danke, dass du immer dein Bestes gibst, Fab. Danke für deine Inspiration.

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