Valentino Rossi beendet seine Karriere als Profi-Rennfahrer. Doch dieses Ende ist gleichzeitig der Beginn eines neuen Kapitels, der Beginn einer neuen Ära für den Motorradsport und auch für den Fahrer aus Tavullia. Das Vermächtnis, das Valentino in der Motorrad-WM hinterlässt, ist wichtig. Und es hat Namen und Nachnamen: Niccolò Antonelli, Francesco Bagnaia, Marco Bezzecchi, Stefano Manzi, Luca Marini, Andrea Migno, Franco Morbidelli, Alberto Surra und Celestino Vietti (in alphabetischer Reihenfolge).
Die neun Rennfahrer der VR46 Riders Academy wurden von dem neunfachen Weltmeister sportlich geprägt und sind durch ihn gewachsen. Mehr als Schüler, sind sie ein Teil seines Piloten-Ichs. In Valencia haben diese 9 außergewöhnlichen Jungs dem Dottore ihre Ehre erwiesen: Sie trugen auf ihren Helmen 9 der legendären Replik-Grafiken, die Valentino in den 26 Jahren seiner unglaublichen Karriere genutzt hat. Ihre persönlichen Lieblingsdesigns, um ihren Meister zu feiern.
9 Grafiken, welche die AGV-Helme von damals schmückten. Vom Q3 Pro, der Mitte der 1990er Jahre auf den Markt kam, bis zum Pista GP RR, der die neueste Rennhelm-Generation repräsentiert. Sehen wir sie uns gemeinsam an!
Die frühen Jahre von Valentino waren von jugendlichem Überschwang geprägt. Die Grafiken aus jener Zeit waren bunt und bis ins Detail ausgearbeitet und wurden in verschiedenen Variationen und zu diversen Anlässen entwickelt. Die erste war „Peace & Love“ beim Großen Preis von Mugello 1999, bei dem Rossi auf seiner Aprilia 250 den Sieg davontrug. Die Farben seines Motorrads, Anzugs und Helms, in diesem Fall des AGV X-Vent, wurden zur Feier des Großen Preises von Italien komplett überarbeitet. Die Fans werden sich gut an die legendäre Grafik mit dem roten Valentipeace & Love-Schriftzug auf beiden Seiten der Sichtscheibe des Motorrads erinnern.
Beim Grand Prix von Valencia 2021, mehr als zwanzig Jahre später, war diese legendäre Grafik nun erneut zu sehen: auf dem Pista GP RR von Franco Morbidelli.
Der neue Helm für die Saison 2001 ersetzte die glorreiche erste Soleluna-Grafik von 1996-2000, mit der Valentino seine ersten beiden Weltmeisterschaften gewann. 2001 folgte der dritte Sieg, der erste in der Königsklasse. Die Grafik, die ursprünglich auf dem AGV X-Vent zu sehen war und die nun in Valencia Andrea Migno auf seinem Pista GP RR trug, zeigt vorne eine große Sonne mit einer stilisierten Abbildung von Valentinos Gesicht, mit orangefarbenen Strahlen auf gelbem Hintergrund.
2005 feierte Yamaha sein 50-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass entschloss sich der Hersteller, seine Rennfahrer mit besonderen Grafiken in zwei Grand Prix starten zu lassen. In Laguna Seca trat Valentino mit einem Motorrad, Anzug und Helm in den Farben Gelb und Schwarz an: ein Tribut an die legendären Farben der amerikanischen Yamaha-Rennmotorräder der 70er Jahre.
Für die Saison 2005 trug Vale den 2003 präsentierten AGV Ti-Tech. Dieses Modell schützte den Kopf des Champions bis Ende 2007 und wurde dann durch den GP-Tech ersetzt. Heute ließen Niccolò Antonelli und sein Pista GP RR diese magischen Jahre wieder aufleben.
Celestino Vietti trug beim Rennen jene Grafik, die vom berühmten Dash-Logo inspiriert und Valentinos unglaublichen Sieg in der Saison 2004 gewidmet ist: sein erster in der MotoGP™ mit der Yamaha M1 und sein sechster Weltmeistertitel.
Diese spezielle Version des AGV Ti-Tech wurde nur bei den Wintertests und nie in einem offiziellen Rennen getragen. Sie feiert die Stärke, mit der Valentino jene Weltmeisterschaft gegen alle Widerstände für sich entschieden hatte. Ebenso erinnert sie an die Wucht, mit der er Einzug in die Häuser der Fans gefunden und ihre Herzen erobert hat – genau wie die berühmte Waschmittelmarke.
2008 war für Valentino ein Jahr der Wiedergeburt – nach schwierigen zwei Jahren, die von mehreren ungeplanten Zwischenfällen geprägt waren. Sein Bruder Luca Marini erinnert an jene Zeit. Die Grafik „5 Continents“ ersetzte die Grafik „Soleluna“ und veränderte das Designkonzept auf den AGV-Helmen des Champions von Grund auf. Die Grafik war nun in ihrer Ganzheit und zu 360° zu bewundern und bildete nicht mehr Sonne und Mond auf den beiden Seiten des Helms ab. „5 Continents“, damals auf einem AGV GP-Tech aufgebracht, sollte sich als Glücksgrafik entpuppen: Mit ihr gewann der „Dottore“ die MotoGP™ 2008 und 2009.
Die Soleluna-Grafik für die Jahre 2018, 2019 und 2020 markiert einen klaren Wendepunkt im Vergleich zu früheren Designs. Ihr Stil ist zurückhaltender und von den einfachen, geometrischen Formen der 1970er Jahre inspiriert. Auf der rechten Seite des Helms kehrt die Sonne, auf der linken der Mond zurück: gelbe Formen auf einem mitternachtsblauen Hintergrund.
Wie immer wurde die Grafik auf einem AGV-Helm aufgebracht, in diesem Fall auf dem von Alberto Surra: Es handelt sich um den Pista GP RR aus Carbonfaser, die ultimative Weiterentwicklung des AGV-Rennhelms.
Marco Bezzecchi schenkte der Soleluna-Grafik aus dem Jahr 2005 mit den Formen von Sonne und Mond im Cartoon-Stil auf beiden Seiten der Schale ein Comeback. Bunte Farben und unverwechselbare Formen, die sich im Laufe der Jahre mit schlichteren Designs abgewechselt haben. Valentino trug den Helm von 2003 bis 2005: ein AGV Ti-Tech mit einer Schale aus Verbundfaser aus Aramid und Carbon und Lufteinlässen aus Titan.
Francesco „Pecco“ Bagnaia zeigte sich mit einem weiteren Kultdesign von Valentino auf der Rennstrecke – eine Grafik, die dieser nie in einem Rennen getragen hatte, sondern nur für eine Ehrenrunde. Im Jahr 2004 sicherte sich Vale in Australien seinen sechsten Weltmeistertitel, der in die Geschichte einging, da Valentino aufgrund seines Teamwechsels zunächst als Außenseiter gehandelt worden war. Es war eine außergewöhnliche Saison, die der Fahrer aus Tavullia mit einem ganz in Weiß gehaltenen AGV Ti-Tech mit der Nummer 46 und einer einfachen Aufschrift feierte: CHE SPETTACOLO – WAS FÜR EIN SPEKTAKEL. Ja, das war es wirklich!
Die unvergessliche erste Soleluna-Grafik ist nach über zwanzig Jahren auf die Rennstrecke zurückgekehrt, auf dem Kopf von Stefano Manzi. Es handelt sich um die Grafik, die Valentino bei seinem Debüt als Profifahrer in der Weltmeisterschaft trug und die er mit geringfügigen Änderungen von 1996 bis 2000 verwendete. Eine Hommage an Vales erste Siege im Jahr 1996, beginnend mit jenem in Brünn. Die Grafik war damals auf einem AGV Q3 Pro aufgebracht, ein Modell, das seit den frühen 1990er Jahren hergestellt und 1998 durch den X-Vent ersetzt wurde.
Neun von Valentino trainierte Fahrer und neun Tribut-Grafiken. Die Piloten der VR46 Riders Academy würdigen ihren Mentor, einen der größten Sportler aller Zeiten, indem sie sich mit Repliken seiner legendären Helme auf die Rennstrecke begeben. Elemente und Grafiken, welche die Karriere von Valentino Rossi begleitet und Geschichte geschrieben haben – weit über den Motorradsport hinaus.
Unvergessliche Objekte, die eine Ära definieren.
#GrazieVale