Ein Ratgeber für die verschiedenen Arten von technischen Motorradhosen, der Ihnen hilft, die Hose auszuwählen, die für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Wenn man an die Bekleidung von Motorradfahrerinnen und -fahrern auf der Straße denkt, fallen einem als erstes immer der Motorradhelm und die Motorradjacke ein. Es sind die Kleidungsstücke mit dem höchsten Kultstatus. Doch klar ist auch, dass ein Helm und eine Jacke nicht ausreichen, um sich vor allen unvorhergesehenen Ereignissen zu schützen, auch wenn sie unverzichtbar, und, im Falle des Helms, gesetzlich vorgeschrieben sind. Viele Motorradfahrerinnen und -fahrer legen mittlerweile instinktiv einen Rückenprotektor an, doch ganz allgemein besteht die Tendenz, hauptsächlich den oberen Teil des Körpers zu schützen. Es ist kein Geheimnis, dass Beine und Füße oft vernachlässigt werden. Manchmal denkt man, dass sich eine einfache Jeans für eine Motorradtour eignet, weil sie bequem und scheinbar robust ist. Jeans sind jedoch bei weitem nicht mit einer technischen Motorradhose vergleichbar, und zwar nicht nur aus den Gründen, die man sich leicht vorstellen kann.
Technische Motorradhosen zeichnen sich in erster Linie durch zertifizierte Protektoren an den Knien und oft auch an der Hüfte aus. Die Art des Schutzes – starr oder weich – hängt hauptsächlich vom Verwendungszweck des Kleidungsstücks ab. Während bei Stadthosen, die dafür gemacht sind, sie den ganzen Tag über, auch im Büro, zu tragen, häufig weiche Protektoren für optimalen Komfort sorgen, werden bei Sport- oder Langstreckenhosen starre Protektoren für maximale Sicherheit verwendet.
Der Aufprallschutz ist jedoch nicht der einzige Aspekt, der zu berücksichtigen ist. Motorradhosen werden nämlich immer aus besonders abriebfesten Garnen hergestellt. Oft sind das Webstoffe aus Aramidfaser oder mit innovativen Lösungen wie dem weichen und robusten Armalith®. Eine eigene Kategorie sind Sporthosen aus Leder, einem Material, das seit jeher hervorragende Schutzleistungen garantiert. All dies soll verdeutlichen, dass neben der Sicherheit gegen Aufprall auch der Schutz beim Rutschen unerlässlich ist.
Und das ist noch nicht alles, wenn es um die Vorteile von technischen Motorradhosen geht. Denn auch der Wärmekomfort und der Wetterschutz sind zu berücksichtigen, wenn es darum geht, welche Hose man bei welchen Bedingungen wählen sollte. Es ist offensichtlich, dass ein technisches Kleidungsstück in der Wintersaison weitaus mehr Schutz bietet als jedes andere. In der Tat kleidet man sich für das Fahren bei Kälte unwillkürlich vollständig an. Viel weniger unwillkürlich ist es, sich bei Wärme vollständig anzukleiden. Doch es sollte berücksichtigt werden, dass eine Sommer-Motorradhose aus Mesh viel mehr Luftdurchlass bietet als eine Jeans oder eine Freizeithose.
Die Zertifizierungsklasse eines Kleidungsstücks ist eine äußerst wichtige Angabe. Die Einhaltung der europäischen Normen, wie z. B. EN17092:2020 oder EN1621 (die Spezifikation, die den Schutz regelt), ist daher eine wesentliche Voraussetzung für jede Schutzkleidung, und es ist immer gut, sich vor dem Kauf und der Fahrt zu informieren.
Wir sollten gar nicht erst darüber nachdenken, an heißen Tagen in kurzen Hosen zu fahren, denn neben dem offensichtlichen Mangel an Schutz besteht ein großes Risiko, sich einen unangenehmen Sonnenbrand zu holen.
Das erklärt, warum technische Motorradhosen auf jeden Fall die beste Wahl sind, die uns zur Verfügung steht: zu jeder Jahreszeit und in allen Situationen, von den Fahrten in der Stadt bis zu mehrtägigen Touren.
Aber wie viele Arten von Motorradhosen gibt es, und welche sollte man wählen? Eingefleischte Motorrad-Fans werden wahrscheinlich bereits mit den verschiedenen Optionen vertraut sein, die ihnen zur Verfügung stehen. Hier trotzdem nochmal ein Überblick über die wichtigsten Arten von technischen Hosen, der Ihnen durch den Angebotsdschungel hilft:
Am vielseitigsten sind zweifellos die so genannten Vierjahreszeiten-Hosen, die sich mit wenigen Änderungen an der Konfiguration an alle Temperaturen anpassen können. Sie sind immer mit einer herausnehmbaren, wasserdichten Membran ausgestattet, die vor Kälte und Regen schützt. Außerdem verfügen sie in der Regel über eine Isolierschicht, die ebenfalls zum Schutz vor niedrigen Temperaturen dient, sowie große verstellbare Lufteinlässe. Durch die Anpassung von Belüftungsöffnungen, Thermofutter und wasserdichtem Futter ist es also möglich, das ganze Jahr über ein bequemes Kleidungsstück zu tragen.
Wie schon erwähnt, ist eine technische Motorradhose auch bei sengender Hitze besser als jedes andere Kleidungsstück. Die charakteristische Netzstruktur aus Mesh sorgt für ein perfektes Gleichgewicht zwischen Luftdurchlässigkeit, auch bei niedrigen Geschwindigkeiten, sowie Abrieb- und Reißfestigkeit. Hosen dieser Art eignen sich für alle Arten von Fahrten, von Motorradtouren über Sportfahrten bis hin zum Off-Road-Track. Da es sich hierbei um technische Bekleidung für einen intensiven Einsatz handelt, werden an den Knien meist starre und an den Hüften weiche Protektoren verwendet.
Für kältere Temperaturen ist die beste Lösung eine Hose mit schwimmender Membran, eine Konstruktion, bei der die wasserdichte Membran nicht mit dem Oberstoff verbunden ist und nicht entfernt werden kann. Sie ist zwischen der Außenschale und dem Innenfutter eingesetzt. Diese Konstruktion sorgt dafür, dass sich zwischen den Schichten ein Luftpolster befindet, das isolierend wirkt und in der kalten Jahreszeit hervorragenden Schutz bietet.
Bei widrigen Klimabedingungen mit starken Niederschlägen sollten Hosen mit einer laminierten Membran bevorzugt werden. Die Konstruktion mit laminierter Membran verbindet diese direkt mit der äußersten Schicht, wodurch eine Durchnässung des Kleidungsstücks unmöglich wird. Diese spezielle Positionierung der Membran macht die Hose zur effektivsten und komfortabelsten Lösung für längere Fahrten im Regen.
Die beste Option für sportlichere Nutzerinnen und Nutzer ist die gute alte Lederhose, eventuell mit integrierten Knie-Slidern. Leder ist und bleibt ein Material mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften. Es hat den richtigen Grad an Elastizität, verbunden mit einer Abriebfestigkeit, die mit synthetischen Materialien nur schwer zu erreichen ist. Und nachdem man sie ausgiebig eingetragen hat, ist die Lederhose so bequem, als hätte man sie schon immer getragen. Für wärmere Tage gibt es Versionen aus perforiertem Leder, die den Luftaustausch maximieren.
Auch bei kürzeren Fahrten in der Stadt ist es unverzichtbar, sich so gut wie möglich zu schützen, zumal Fahrten im Stadtverkehr oft die meisten Zwischenfälle bereithalten. Moderne Materialien haben zur Entwicklung von Hosen geführt, die zertifizierten Schutz mit dem Komfort und dem Aussehen von Freizeitkleidung verbinden. Sie können den ganzen Tag über bequem getragen werden und sind in einem dezenten Look gehalten, der sich für alle Gelegenheiten eignet. Ihre weichen und flexiblen Garne machen sie zu den denkbar besten Verbündeten für den Alltag.
Es ist nun klar, dass es für jeden Einsatz des Motorrads oder Rollers speziell entwickelte technische Kleidungsstücke gibt, optimiert für Komfort oder Schutz, gegen Kälte oder Wärme. Um eine Wahl zu treffen, muss man sich einfach überlegen, wie man sein Motorrad am häufigsten benutzt. Für diejenigen, die jedes Jahr eine hohe Kilometerleistung zurücklegen, kann es sinnvoll sein, mehrere Arten von Motorradhosen im Schrank zu haben, damit sie nach den jeweiligen Bedingungen wählen können.